Herne. Bis zu einer Million Euro können das Herner Archäologiemuseum und zwei weitere Museen für das Digitalprojekt „Blackbox Archäologie“ erwarten.

Das Herner Museum für Archäologie bekommt für ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Halterner Römermuseum und dem Bergbaumuseum Bochum Geld von der Kulturstiftung des Bundes. „Museum als CoLabor. Öffne die Blackbox Archäologie“ ist das Digitalprojekt überschrieben, das bis zu einer Million Euro aus dem „Fonds Digital“ erwarten darf.

Museumsleiterin Doreen Mölders
Museumsleiterin Doreen Mölders © Jürgen Theobald

Digitale Formate als Chance

Die Herner Museumsleiterin Doreen Mölders sieht digitale Formate als Chance für die Altertumskunde: Die Archäologie sei zum einen dem kulturellen Erbe verpflichtet, auf der anderen Seite stehe „das Bedürfnis nach gegenwartsorientiertem Wissensaustausch, der auf Publikumsbeteiligung abzielt.“ Das LWL-Museum für Archäologie übernimmt die Leitung des Verbundprojektes.

Den Wissensaustausch will das Projekt „Blackbox Archäologie“ mit digitalen Erlebniswelten ermöglichen. Hierfür sollen Anwendungen entwickelt werden, die die Archäologie mit ihren Methoden des Ausgrabens, Dokumentierens, Restaurierens und Archivierens für alle erfahrbar machen. „Virtual“ und „Augmented Reality“ kommen zum Einsatz sowie eine digitale Plattform, die analoge und digitale Museumserlebnisse miteinander verbinden soll.

Beirat soll Schüler und Lehrer einbeziehen

Digitale Formate sollen aber auch Teil einer besucherorientierten Ausstellungspraxis werden. Um nicht an den Zielgruppen „vorbei zu kuratieren“, soll ein Beirat gegründet werden, der nicht wie üblich aus Wissenschaftlern und Expertinnen bestehe, sondern unter anderem aus Schülern, Jugendlichen, Vereinsmitgliedern, und Lehrerinnen. Darüber hinaus wollen die Museen durch offene Workshops und Befragungen Besucherinnen und Besucher an musealen Themen teilhaben lassen.

Die Förderdauer beträgt vier Jahre. Die Ergebnisse von „Blackbox Archäologie“ werden nach Abschluss des Projektes auch anderen Kultureinrichtungen zur Verfügung stehen und sollen diese Einrichtungen bei der Umsetzung einer „Kultur der Digitalität“ unterstützen.