Herne. Das Bündnis Herne erhebt Vorwürfe gegen die AfD. Warum WAZ-Redakteur Lars-Oliver Christoph diese Attacke für berechtigt hält.

Wer sich regelmäßig die Facebook-Seiten der Herner AfD anschaut, der weiß: Der Kreisverband und insbesondere sein Chef Armin Wolf stehen genauso weit rechtsaußen wie AfD-Parteikollegen in Bund, Land und Höcke-Flügel.

Einen Unterschied gab es allerdings bisher: Die Herner AfD fand in Rat, Ausschüssen und Bezirk sowie in der Öffentlichkeit kaum statt. Sachpolitik und Veranstaltungen wurden weitgehend durch unsägliche Facebook-Posts vorzugsweise zu Themen wie „Altparteien“, Ausländerkriminalität, Flüchtlinge und Angela Merkel ersetzt. Offenbar mit Blick auf die Kommunalwahl tritt die AfD nun zunehmend in der realen Welt in Erscheinung. Die (von vielen Stadtverordneten boykottierte) Haushaltsrede von Armin Wolf ist ein Indiz dafür.

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Es ist richtig und wichtig, dass das breite Bündnis Herne nicht nur auf der Straße Rechten die Stirn bietet, sondern aus der Mitte der Gesellschaft heraus auch die AfD verbal attackiert. Jene AfD also, die sich nicht von durch Herne marschierenden Neonazis, Faschisten, Hooligans, Gewalttätern und Rockern distanziert, sondern lieber über Menschen ablästert, die die Stadt vor dem rechten Pöbel schützen wollen.