Herne. Der wohl größte frei hängende Adventskranz des Ruhrgebiets soll die Herner Innenstadt erleuchten. Die Kirche möchte damit ein Zeichen setzen.

Die katholische und evangelische Kirche in Herne haben zusammen ein besonderes Projekt für die Adventszeit geplant. Am Dienstag beginnt die Installation des nach eigenen Angaben größten frei hängenden Adventskranzes des Ruhrgebiets mitten über der Bahnhofstraße in Herne.

Der Kranz wird einen Durchmesser von 5,50 Meter haben, und jede der vier elektrischen Kerzen soll einen Meter hoch sein. Sie werden zentral gesteuert und sollen täglich ab 16.30 Uhr in der Innenstadt auf Höhe der Glockenstraße erleuchten. Aufgehängt wird der Kranz an einer Traversenkonstruktion, einer Art Gerüst, wie man es von Konzertbühnen kennt. So sollen die Fußgänger unter dem Adventskranz hindurchgehen können.

„Der Advent ist eine Zeit voller Stress“, sagt Christian Schmidtke, Vikar in St. Dionysius. „Wir wollen ein Stopp auf der Bahnhofstraße sein, um einmal durchzuatmen.“ Dafür sind am Adventskranz verschiedene Programmpunkte geplant.

Jeden Samstag findet ein Leuchtzeichen am Adventskranz statt

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Jeden Samstag im Advent wird um 17 Uhr ein Leuchtzeichen stattfinden. Dabei soll bei einer Art Open-Air-Gottesdienst immer die nächste Kerze erstrahlen, begleitet von einem Programm. Los geht es am Samstag, 30. November, mit dem Herner Blasorchester „Die blauen Jungs“. Eine Woche später (7. Dezember) gibt es einen Familiengottesdienst zum Nikolaus.

Doch auch an vielen anderen Tagen im Advent haben sich Gruppierungen der Kirchen Besonderheiten für die mobile Adventsbude am Kranz einfallen lassen. Es werden Plätzchen verteilt, jeden Donnerstag gibt es von 12.30 Uhr bis 14 Uhr ein Gastmahl mit einer kostenlosen Suppe, es wird vorgelesen, gebetet und es gibt Konzerte mit geistlicher Popularmusik, kündigen Christian Schmidtke und Gemeindereferent Dominik Mutschler an.

Kirche möchte sichtbar in Herne sein

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„Wir stellen uns als Kirche auf den Weihnachtsmarkt und wollen sichtbar sein“, sagt Schmidtke. Es gebe Orte, an denen die Kirche - anders als ihr Ruf - am Puls des Lebens ist und sich nicht hinter dicken Mauern versteckt. Der Adventskranz soll ein solcher Ort werden, an dem sich dann künftig auch immer dienstags das Herner Bündnis zu den Gegendemos gegen die so genannten Besorgten Bürger versammelt.

Zum Abschluss treffen sich am 24. Dezember um 0 Uhr nach den Christmetten die Gemeinden der Evangelischen Kreuzkirche und von St. Bonifatius ein letztes Mal am Adventskranz.