Herne. Einen „Farb-Klang-Rausch“ versprechen die Flottmann-Hallen, wo sich Oskar Schlemmers „Lackballett“ in einer modernen Interpretation präsentiert.

Zu einem Farb-Klang-Rausch nach einer Idee von Oskar Schlemmer bitten die Flottmann-Hallen an der Straße des Bohrhammers 5 am Freitag, 29. November, um 20 Uhr. Bauhaus-Meister Oskar Schlemmer entwarf als letztes Bühnenwerk in den frühen 1940er Jahren nicht öffentlich – da er als sogenannter „entarteter Künstler galt“ – ein „Lackballett“. Es wurde einmal im Dezember 1941 in Wuppertal im Rahmen eines Festes der Wuppertaler Farbwerke Herberts, die ihn damals als künstlerischer Mitarbeiter und Ausbilder für Lackexperimente beschäftigte, aufgeführt und bis heute nicht wieder aufgegriffen.

100 Jahre Bauhaus als Anlass

Das Düsseldorfer Theater der Klänge hat das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum zum Anlass genommen, sich mit dieser Arbeit auseinanderzusetzen und die Idee zeitgenössisch in neuer Gestalt weiter zu entwickeln. Zum einen werden die von Oskar Schlemmer entworfenen und realisierten Figurinen neu interpretiert. Dabei geht es vor allem um eine Material- und Farbinterpretation, da das Thema Lack heute andere Antworten ermöglicht, als noch in den 40er-Jahren.

Zum anderen werden sowohl die skulpturalen Bewegungsmöglichkeiten als auch die daraus resultierenden Choreografien in Form von Figurinentänzen und einem finalen „Reigen“ neu für ein abendfüllendes Programm entwickelt.

Brückenschlag zur digitalen Moderne

Das Lackballett wird eingebettet in eine interaktive Live-Videoszenografie und live-elektronische Musik. Auf diese Weise erfolgt der Brückenschlag von der klassischen zur digitalen Moderne. Resultat ist eine zeitgenössische Farb- und Formperformance, ein „Farb-Klang-Rausch“, der das Thema Lackbilder in Kombination mit Lack-Figurinen zu sich immer wieder neu formenden, übermalenden und ständig anders erscheinenden Lichtmalereien durch körperliche Performance und Musik werden lässt. Im Geiste Oskar Schlemmers sei dies „gleichermaßen eine zeitgenössische Kunstaktion wie ein Tanzkonzert“, heißt es.

Tickets kosten im Vorverkauf 16 / 10 Euro plus Gebühren.