Herne. Der Wewole-Adventsmarkt ist umgezogen: Um die 2000 Besucherinnen und Besucher schauten sich am Samstag an der Langforthstraße um.
Bald brennt die erste Kerze auf den heimischen Adventskränzen und auch die Wewole-Stiftung ist in der besinnlichen Jahreszeit angekommen. Für ihren diesjährigen traditionellen Adventsmarkt ging es nach neun Jahren an der Nordstraße „zurück ins Quartier“ in die Langforthstraße 24 in Elpeshof, wo der „Markt der Vielfalt“ seinen Stammsitz hat.
Hier erfreuten sich die rund 2000 Besucher am vergangenen Samstag an 13 geschmückten Weihnachtshütten, die im Gegensatz zu den Jahren zuvor allesamt ausschließlich eigene Produkte anboten. Grund hierfür sei zum einen die Rückbesinnung auf das Eigene wie auch der Wunsch, sich selbst als Wewole-Stiftung mit all ihren Facetten zu präsentieren, erzählt Guido Hoffmann. Wichtig sei es zu zeigen, dass die Wewole nicht bloß eine Werkstatt, sondern darüber hinaus auch Wohnraum und Betreuung anbiete und ein Teil der sich in den letzten Jahren gewandelten Umgebung sei, so Guido Hoffmann.
Einblicke in das Alltagsleben
In einem Rundgang durch die Einrichtung gewährt der Werkstattleiter im Bereich Rehabilitation interessierten Besuchergruppen Einblicke in das Alltagsleben von Bewohnern und Betreuern, von denen manch einer selbst persönliche Eindrücke zu schildern weiß. So geht es durch die Betreuungs- und Arbeitsräume der Schwerstbehinderten, in denen in angenehmer Atmosphäre Pflaster von den Werkstattbeschäftigen verpackt werden. „Uns ist es wichtig, dass wir Produkte anbieten, die auch tatsächlich gebraucht werden“, erklärt Guido Hoffmann, da es oft den Anschein habe, dass Waren aus Behindertenwerkstätten bloß aus gutem Willen heraus gekauft würden.
Draußen wird es indes allmählich immer frischer und so tummeln sich die Besucher am Ausschank und wärmen sich mit einer Tasse Glühwein in den Händen. Auf herzhaften Grünkohl mit Mettwurst folgt eine mit Puderzucker bestreute Waffel, für die manch einer gerne Schlange steht. Dass in diesem Jahr keine Händler von außerhalb ihre Stände aufgebaut haben, ist nicht jedermanns Sache und auch die im Vergleich zum Vorjahr wesentlich geringeren Besucherzahlen verraten, dass sich der neue alte Standort erst durchsetzen muss. Und doch sind das Gelände wie auch die Innenräume gut belebt, was nicht zuletzt an dem dennoch weit gefächerten Angebot liegt.
Faire Preise für Holzarbeiten
Die Wewole setzt dabei auf liebevoll Handgemachtes und verzichtet auf den Anspruch, über die Selbstkosten hinaus etwas zu verdienen, was sich in den fairen Preisen etwa der unterschiedlichsten Holzarbeiten zeigt. Auch Kunst gibt es hier für kleines Geld: Die Besucher zahlen, was sie ihnen wert ist. Und trotz des Abschieds von der Gärtnerei muss niemand gänzlich auf Grünes verzichten. Wer die Adventszeit mit einem Kranz einleiten möchte, wird garantiert fündig.