Herne. Die bekannte Schauspielerin Susanne von Borsody gibt der Künstlerin Frida Kahlo eine Stimme. Was das Literaturhaus zum Jahresbeginn noch plant.
Wenn Weihnachten vorbei ist, dauert der Winter noch ein Weilchen an. Zeit für ein gutes Buch, eine Lesung, einen Vortrag oder ein Konzert. Das Literaturhaus hätte da was vorbereitet … Ein Ausblick auf das Programm zu Jahresbeginn.
Lesung
Mit Norbert Gstrein kommt am 9. Januar ein frisch gekürter Literaturpreisträger: Er wurde kürzlich für sein Buch „Als ich jung war“ mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. „Ein Meister der Erzählkunst“, findet Literaturhaus-Chefin Elisabeth Röttsches, die Gstrein bei seinem ersten Gastspiel in Herne kennenlernte. Zum neuen Buch sagt sie: „So spannend wie ein Krimi, bei dem sich aber nicht alles sofort erschließt“.
Um für bekannte Gäste mehr Platz vorhalten zu können, nutzt das Literaturhaus erneut zweimal die Kreuzkirche. Dort begrüßt das Literaturhaus am 29. Februar einen großen Erzähler: Rafik Schami stellt seinen neuen Roman „Die geheime Mission des Kardinals“ vor. „Wir freuen uns sehr, dass er zu uns kommt“, sagt Verena Geiger (Literaturhaus), zumal Schami durchaus seine Auftrittsorte auswähle. Der Kardinal wird übrigens als Leiche in einem Ölfass an die italienische Botschaft in Damaskus geliefert …
Szenische Lesungen und Lesungen mit Musik
In der Kreuzkirche gestaltet auch die prominente Schauspielerin Susanne von Borsody am Sonntag, 23. Februar, einen Abend. Die Malerin Frida Kahlo ist ihr Thema, die sie in Briefen, Gedichten und Tagebucheinträgen zu Wort kommen lässt. Das Trio Azul begleitet die Lesung mit lateinamerikanischer Musik.
„Ist das Liebe?“ fragen August Zirner und Katalin Zsigmondy (16. Januar) und stellen Briefe und Tagebücher von Leo Tolstoi und seiner Frau Sofja vor. Ganz ähnlich gestimmt sind Leslie Malton und Felix von Manteuffel, die sich, angeregt von Alberto Moravias Erzählungen, Gedanken über Männer und Frauen machen (4. Februar).
Zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar haben der Herner Autor Jan Zweyer und der Sozialwissenschaftler Norbert Kozicki ein Programm aus Texten von Auschwitzhäftlingen zusammen gestellt (Eintritt frei). Umrahmt wird es von Eckard Koltermann (Bassklarinette) und Ralf Kaupenjohann (Akkordeon). An die 20er-Jahre erinnert die musikalische Lesung „Rosen auf den Weg gestreut“ mit Texten von Bertolt Brecht, Vicky Baum und Kurt Tucholsky, angereichert mit Musik und Bildern (31. Januar).
Reihe „Bedrohte Erde“
Niko Paech ist einer der „Urväter der Nachhaltigkeitsbewegung“, so Elisabeth Röttsches, der schon vor 20 Jahren mit dem Club of Rome zusammengearbeitet habe. Am 27. Februar spricht er über die „Grenzen des Wachstums“, das für ihn kein Garant für Stabilität und soziale Sicherheit mehr ist.
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Konzerte
Café del Mundo lassen mit ihren Flamenco-Gitarren die Winternacht erklingen. Das beim Literaturhaus-Publikum beliebte Duo kommt am 19. Januar. Stammgäste an der Bebelstraße sind auch die Folkwang-Professorin Hisako Kawamura und ihre Studierenden. Dieses Mal spielen Bing-Yi Yan aus China, Joaquim Font aus Spanien, Hyeonji Sung und Hyemin Seo aus Südkorea sowie Basak Merev aus der Türkei Meisterwerke von Beethoven, Chopin, de Falla, Ligeti und Bach (25. Januar). Das Ellington Trio interpretiert am 14. Februar Stücke des Jazz-Komponisten, Pianisten und Big-Band-Leiters Duke Ellington.
Und sonst
Ein Programm aus Essays, Gedichten, Erzählungen und Reiseberichten haben Jürgen Brôcan, Arnold Maxwill und Ralf Thenior zusammen gestellt. In „Nachrichten aus dem Dreistromland“ betrachten sie die Landschaft zwischen Lippe, Emscher und Ruhr. Zum Mitmachen fordert „Die Nacht des unnützen Wissens“ auf (13. Februar), ein Quiz für Ratefans. Und „Brodetto für alle“ heißt es am 21. Februar: Bei Daniela und Felix Partenzi treffen sich Rezepte und Geschichten aus der italienischen Region Marken:
Tickets unter HER 147670 oder ticket@literaturhaus-herne-ruhr.de