Herne. Timon Radicke ist von der Herner CDU zum OB-Kandidaten gewählt worden. Dazu ein Kommentar von WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid.

Die CDU in Herne geht gestärkt aus ihrem Parteitag hervor. 95 Prozent Zustimmung für Timon Radicke sind für den neuen OB-Kandidaten, aber auch für die Union ein hervorragendes Ergebnis, mit dem Spitzenkandidat und Partei selbstbewusst und mit neuem Mut in den Kommunalwahlkampf ziehen können. Nichts erinnerte am Samstag mehr an die schlechte Stimmung, ja die Querelen so mancher Parteitage in den harten Oppositionsjahren. Die CDU versammelte sich geschlossen und harmonisch hinter ihrem Parteichef. Selbstverständlich ist das nicht: Radicke, der seit zwei Jahren die CDU in Herne führt, drängt auf Veränderungen, allem voran eine Verjüngung der Fraktion im künftigen Rat. Damit tritt er so manchem auf die Füße. Geschadet hat es ihm nicht.

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Im Gegenteil: Radicke geht gestärkt aus dem Parteitag hervor. Aus dem langen Schatten seines Vorgängers im Amt des Parteichefs Markus Schlüter ist er überraschend schnell herausgetreten, er ist jung und gibt der CDU neuen Schwung, er erneuert sie und bringt sie inhaltlich auf Kurs. Für den OB-Wahlkampf bedeutet das: Einen Zählkandidaten hat die Union diesmal nicht aufgestellt. Radicke will die Wahl gewinnen, er hängt sich dafür rein und setzt erste wichtige Themen. Das Zeug zum Oberbürgermeister bringt er mit. Seine Hürde ist aber hoch. Sie heißt Frank Dudda.