Herne. Vier Todesfälle im Seniorenstift - das ist die Ausgangslage fürs Stück „Der Petersilienmörder“ im Kleinen Theater. Warum es viel Applaus gab.

Sie sind neugierig und sie tratschen ... aber morden sie auch? Nach vier Todesfällen im feinen Seniorenstift „Von und zu“ innerhalb von vier Monaten, geraten die verbliebenen drei Bewohner unter Verdacht. Oder war es doch die Leitung des Altenheims, die die wohlhabenden Senioren mit Gift um die Ecke gebracht hat? Die Kriminalkomödie „Der Petersilienmörder“ rollt den Fall unterhaltsam und spannend auf.

Bei der Premiere im Kleinen Theater am Samstag gab es dafür viel Applaus. Als Spezialist für Altenheim-Komödien hat Jürgen Seifert wieder zugeschlagen. Autor, Regisseur und einer der Hauptdarsteller in einer Person, hat der Herner diesmal ein Haus für vermögende Alte als Schauplatz gewählt, Bühne und Kostüme sind von gediegener Eleganz.

Graf und Botaniker

Er selbst ist Graf Johann von Dreister, an seiner Seite spielen - ebenso souverän - Monika Sprenger und Anke Uzoma als Mona von Springer und Inge von Streiter. Gräfinnen auch sie, aber als ehemalige Biologie–Lehrerin und Apothekerin wie der Botaniker Dreister auch mit dem Umgang mit Giftpflanzen vertraut. Was ihnen zum Nachteil gereichen könnte, denn Gift hat die Verstorbenen umgebracht, genauer gesagt, „Aethusa cynapium“, die Hundspetersilie, wie sich im Laufe der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft herausstellt.

Anke Uzoma und Monika Sprenger in einer Szene aus „Der Petersilienmörder“.
Anke Uzoma und Monika Sprenger in einer Szene aus „Der Petersilienmörder“. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der gewissenhafte Kommissar Stief Küpper (Jens Pelny) und sein vorwitziger Assistent Lostreter (David Becker) sorgen dabei als ungleiches Paar für Lacher, flankiert von Josef Koll, der als stoischer Staatsanwalt Ehrlich Erik Ode Konkurrenz machen könnte. Zwischen den Fronten halten die beliebten Stammschauspielerinnen Heike Hebing und Gudrun Rosenke als Ärztin und Pflegerin routiniert die Stellung, was kleine Schwärmereien nicht ausschließt.

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Geschickt legt das Stück falsche Fährten und bleibt so bis zum Schluss spannend, ohne dass der Spaß zu kurz kommt. Wie unvorhersehbar das Ende ist, belegt die Publikumsabfrage in der Pause mit Verkündigung der Besucher-Tipps am Ende. Wer war’s? Genau eine Zuschauerin lag richtig.