Eickel/Bochum. Ein Ex-Kneipier aus Eickel ist am Donnerstag vom Bochumer Landgericht zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Richter gehen von einer ganzen Reihe von gewalttätigen Strafaktionen aus. Der Vorwurf der Vergewaltigung wurde dagegen fallengelassen.
Ex-Frau, Stiefsohn und Cousin: Es waren immer Mitglieder der eigenen Familie, die die Wut und den Hass des Angeklagten zu spüren bekamen. Meist war Alkohol im Spiel.
Die brutalen Übergriffe begannen schon 2006. Damals drückte er seinen 14-jährigen Stiefsohn mit dem Kopf zuerst in die Toilettenschüssel. Und zwar nur, weil der Junge vom Mittagstisch aufgestanden war und ein Stück Fett ausspucken wollte, das er nach minutenlangem Kauen nicht herunterbekam.
Auch seine inzwischen geschiedene Ehefrau wurde misshandelt, genau wie sein Cousin, mit dem er inzwischen absolut verfeindet ist.
Die Vergewaltigungs-Vorwürfe, die von der Bochumer Staatsanwaltschaft ebenfalls erhoben worden waren, ließen sich nach Ansicht der 13. Strafkammer allerdings nicht mit der für eine Verurteilung erforderlichen Sicherheit feststellen. Die Ex-Frau des Eickelers hatte ihre Vorwürfe im Zeugenstand zwar wiederholt, trotzdem blieben Fragen offen.
Der Angeklagte selbst hatte die Vorwürfe zu Prozessbeginn noch komplett bestritten und von einer Intrige gesprochen. Zuletzt hatte er sich dann aber doch zu einem Teilgeständnis durchringen können.