Herne. Die Herner SPD-Ratsfraktion hat mit Bürgern über die Zentraldeponie diskutiert. Die Fraktion will aktiv gegen einige Missstände vorgehen.
Die SPD-Ratsfraktion hat am Mittwochabend mit rund 80 Bürgern in der Reitanlage Gut Steinhausen in Unser Fritz über die geplante Erweiterung der Zentraldeponie Emscherbruch diskutiert. Der Geschäftsführer von Deponiebetreiberin AGR hatte seine vor Monaten zugesagte Teilnahme an dieser öffentlichen „SPD-Fraktion-vor-Ort“-Veranstaltung kurzfristig abgesagt - auf Anraten der Rechtsabteilung des Unternehmens, so berichtete die SPD. Bekanntlich läuft zurzeit das Genehmigungsverfahren für die Erweiterung der Deponie.
Vertreter der Bürgerinitiative Uns stinkt’s (BI) nutzten dagegen die Gelegenheit, um ihre Position deutlich zu machen. Offenbar mit nachhaltiger Wirkung: Nach einem ausführlichen Vortrag von BI-Mitglied Henning F. Mettge und der Diskussion erklärte die SPD-Ratsfraktion nach der Veranstaltung gegenüber der WAZ, dass einige Aspekte und Missstände sehr deutlich geworden seien - zum Beispiel in Sachen Reifenwaschanlage.
SPD sucht Gespräch mit dem Deponiebetreiber
SPD-Fraktions-Chef Udo Sobieski kündigte an, für die kommunalpolitische Ebene relevanten Punkten nachgehen zu wollen und beispielsweise auch über Messungen auf der Dorstener Straße und Tempolimits auf der Wiedehopfstraße nachzudenken. Außerdem wollten sie „kurzfristig“ das Gespräch mit AGR-Geschäftsführer Joachim Ronge suchen.
Auf dem Podium nahmen neben Udo Sobieski BI-Sprecher Heinz-Peter Jäkel, Achim Wixforth vom Fachbereich Umwelt und Stadtplanung sowie der Herner SPD-Landtagsabgeordnete Alexander Vogt Platz. Der Landespolitiker kritisierte, dass die AGR die offenbar bestehenden Probleme nicht angehe.
Am Montag, 4. November, findet bereits die nächste Informationsveranstaltung zur Zentraldeponie statt. Die BI Uns stinkt’s lädt für 19 Uhr ins Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde an der Unser-Fritz-Straße 26 ein. Die Initiative will an diesem Abend nicht nur Einblicke in aktuelle Entwicklungen geben, sondern auch neue Einwendungen für das laufende Planfeststellungsverfahren der Bezirksregierung Münster zur Erweiterung der Zentraldeponie präsentieren.