Der Herner Dart-Verein Wanner Füchse lädt zu einem außergewöhnlichen Turnier ein. Im Vereinshaus herrscht eine schaurige Atmosphäre.

Mitten auf einem Friedhof Dart spielen: Zu Halloween ist es nicht nur erlaubt, sondern sogar gewünscht, zumindest bei den Wanner Füchsen. Der Dartverein hat für seine Spielautomaten eine Kulisse geschaffen, die mit Grabsteinen, Skeletten, Schädeln und blutbefleckten Kleidern daherkommt. Aber nicht nur das. Rindenmulch und Erde gehören auch dazu. „Soll doch für das außergewöhnliche Turnier auch echt aussehen“, sagt der Vorsitzende Helgo Andresen.

Der Dartroom als Darkroom

Vor den Spielautomaten haben Skelette und Grabsteine Platz gefunden.
Vor den Spielautomaten haben Skelette und Grabsteine Platz gefunden. © Svenja Hanusch

Seit zwei Tagen und Nächten hat der 45-Jährige gemeinsam mit sechs fleißigen Helfern der Wanner Füchse dafür gesorgt, dass das Haus an der Richard-Wagner-Straße 37 „zu einem richtig gruseligen Vereinsheim wird“. Der Dartroom als Darkroom, denn hier ist alles abgedunkelt. Tageslicht hat keine Chance mehr, seit die Fenster mit dunklen Planen abgehängt sind. Ein bisschen künstliches Licht ist aber schon noch geblieben, denn schließlich findet an Ort und Stelle das Halloween-Turnier statt. Über 30 Spieler haben sich schon gemeldet. „Aber wir hoffen sehr, dass noch weitere hinzukommen, vor allem auch junge Leute möchten wir ansprechen“, sagt der Vorsitzende. Die Atmosphäre solle man sich nicht entgehen lassen.

Grusel selbst beim Anblick der Automaten

Turnier im Vereinshaus

Der Halloween-Abend der Wanner Füchse beginnt um 19 Uhr, das Turnier startet um etwa 20 Uhr.

Das Vereinshaus an der Richard-Wagner 37 wurde früher als Restaurant genutzt und dient nach einem umfangreichen Umbau dem Verein.

Zu den Wanner Füchsen gehören sieben Mannschaften, die in verschiedenen Ligen spielen.

Schon das Betreten der Wettkampfstätte ruft Nervenkitzel hervor. Aus einer dunklen Kiste taucht plötzlich ein sprechender Zombie hervor, der zu verstehen gibt, dass er genau auf diesen Besucher wohl schon länger gewartet hat. Gleich um die Ecke steht ein Kollege von ihm, Typ schlaksig, aber dafür 2,10 Meter groß. Wer sein gehässiges Lachen hinter sich gelassen hat, entdeckt Leichen am Boden oder in irgendeiner finstren Ecke. Man möchte wohl denken, dass hier länger niemand mehr vorbeigeschaut hat angesichts der Spinnweben, durch die selbst Automaten ein bisschen gruselig wirken. „Für den Abend haben wir noch einige weitere Effekte in petto, damit es auch richtig schaurig zugeht“, sagt Helgo Andresen, der gemeinsam mit der zweiten Vorsitzenden Gülten Gümüs organisatorisch die Fäden in der Hand hält. Apropos: Auf die Sieger der einzelnen Wettbewerbe warten am Ende auch eine ganze Reihe von Gewinnen.

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Hologramme im Einsatz

Ein Zombie heißt die Spieler auf seine Art willkommen.
Ein Zombie heißt die Spieler auf seine Art willkommen. © Svenja Hanusch

Zu dem Halloween-Abend bei den Wanner Füchsen sind, wie der Vorsitzende betont, aber nicht nur Dart-Spielerinnen und Spieler eingeladen. „Bei uns ist jeder willkommen“. Im Vereinsraum selbst können sich nach seinen Worten die Gäste auch reichlich furchterregende Momente gefasst machen. Mit Hilfe von Hologrammen werden Hexen durch die Luft schweben. Dank der digitalen Technik kann sich auch Nebel im Saal ausbreiten. Gruseleffekt dürften auch die tiefschwarzen Fledermäuse an Decken und Wenden auslösen. Zudem müssen Halloween-Fans keineswegs auf ein ganz typisches Utensil verzichten: Kürbisse gehören wie überall auch bei den Wanner Füchsen zur Standardausrüstung.

Verein rechnet mit „vollem Haus“

Helgo Andresen hat im Internet lange gesucht, um herauszufinden, ob es ein solches Format für ein Dart-Turnier noch anderswo gab oder gibt. Er sei aber nicht fündig geworden. Damit habe der Verein ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Dass Andresen mit einem „vollen Haus“ rechnen kann, davon geht der Vorsitzende vor allem deshalb aus, „weil die Zahl der Dartspieler und ihrer Fans in Herne, Bochum und anderen Städten stetig steigt“.