Herne. Ulrich Granitzka schließt seine Bäckerei in Herne nach 41 Jahren aus gesundheitlichen Gründen. Für die Beschäftigten gibt es neue Perspektive.
Bäckermeister Ulrich Granitzka gibt sein Geschäft am Westring zu Ende des Monats auf. Aus gesundheitlichen Gründen habe er sich zu dem Schritt entschieden, erklärt der 64-Jährige. Ohnehin sei sein Plan gewesen, mit Beginn des Rentenalters im nächsten Jahr den Laden zu schließen.
Zunächst Elektrotechnik studiert
1978 hatte Granitzka den Betrieb der Bäckerei Mansfeld übernommen. Er stammt aus einer Bäckerfamilie, seine Eltern gründeten 1964 in Recklinghausen eine eigene Firma. Doch Ulrich Granitzka studierte zunächst Elektrotechnik, war kurze Zeit in dem Beruf tätig, sattelte um und absolvierte seinen Meistertitel im Bäckerhandwerk. Im Laufe der Jahre habe er den Standort immer weiter modernisiert und den Erfordernissen angepasst, berichtet Granitzka. Das Geschäft sei im Jahr 1997 die erste Bäckerei gewesen, erinnert sich Granitzka, die sonntags Brötchen verkauft habe. „Es gab vom ersten Mal an eine riesige Nachfrage“.
Rund 70 junge Menschen ausgebildet
Durch den Wettbewerb mit den Bäckerei-Ketten habe er sich allerdings auch gezwungen gesehen, nach und nach Filialen zu schließen. Zwischenzeitlich habe er drei Niederlassungen im Stadtgebiet betrieben.
Welcher Wandel sich in dem Handwerk vollzogen habe, zeige sich daran, dass „in den Anfangsjahren noch 35 Betriebe selbst gebacken haben“. Heute seien es nur noch ganz wenige. Besonderen Wert habe sein Unternehmen auch stets auf Ausbildung gelegt. Im Laufe der Zeit „haben bei uns rund 70 junge Leute das Bäckerhandwerk erlernt“.
Beschäftigte haben eine neue Stelle gefunden
In dem Betrieb arbeitet seine Ehefrau Elke (62) mit. Alle vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verkauf und in der Backstube haben bereits eine neue Stelle gefunden. „Angesichts des Fachkräftemangels in der Branche, hatten sie alle sogar mehrere Möglichkeiten“, so der Bäckermeister. Dennoch dürfte es bei der Abschiedsfeier am Donnerstag wehmütig zugehen, zumal viele Beschäftigte langjährige Mitarbeiter sind.