Herne. Mit grausigen Kürbis-Fratzen die bösen Geister verschrecken: Das Kürbisschnitzen des BUND in Herne stieß auch in diesem Jahr auf großen Zuspruch.

Mit Messern und Löffeln bewaffnet machen sich 20 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern ans Werk. Sie alle haben an diesem Samstag im Haus der Natur ein gemeinsames Ziel: Eine möglichst gruselige Fratze in ihren Kürbis zu schnitzen. Denn, so erklärt Hiltrud Buddemeier ihnen vorher: „Auf diese Weise wollte man auch schon früher die bösen Geister verscheuchen.“

Eine Tradition ist auch mittlerweile schon das alljährliche Kürbisschnitzen des BUND, das in diesem Jahr aufgrund des Wetters leider nicht im Ökogarten, sondern im Haus der Natur stattfinden muss. Aber auch dort ist ausreichend Platz, so dass die kleinen Halloween-Profis ans Werk gehen können. 40 Anmeldungen gingen bei der Herner BUND-Chefin ein, nur die Hälfte konnte teilnehmen.

Kürbis-Schnitzen als Tradition zu Halloween

Einer von ihnen ist Nick, der mit seiner Mutter Sandra Beyersdorfer (47) bereits zum fünften Mal dabei ist. „Es macht einfach einen riesigen Spaß, in der Gemeinschaft die Kürbisse zu schnitzen, nicht einfach zuhause“, sagt sie. Ihrem achtjährigen Sohn ist hingegen am wichtigsten, dass sein Kürbis möglichst gruselig wird.

Viele kleine und große Halloween-Fans fanden sich im Haus der Natur zum gemeinsamen Kürbisschnitzen ein.
Viele kleine und große Halloween-Fans fanden sich im Haus der Natur zum gemeinsamen Kürbisschnitzen ein. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Zum ersten Mal sind Gülce Üstünsoy-Akdemir und ihr Sohn Kuzey (6) an Bord, weshalb die Mutter nach eigenen Angaben aufgeregter ist als ihr Sohn. „Ich koche gerne Kürbisse, aber geschnitzt habe ich sie noch nie“, sagt sie. Ein weiterer Halloween-Brauch, verkleidet durch die Straßen zu ziehen, sei in ihrer Gegend, rund um die Zeche Ewald, dagegen sehr verbreitet und daran beteiligten sie sich regelmäßig.

Früher wurden Runkelrüben geschnitzt

Hiltrud Buddemeier möchte den Kindern mit der Schnitz-Aktion eine Tradition aus ihrer Kindheit vermitteln. „Wir haben früher zu Erntedank große Runkelrüben genommen, ausgehöhlt und auf einen Stock gesteckt“, erinnert sich die Herner BUND-Chefin. Kürbisse habe es damals noch nicht so viele gegeben und deshalb hatten es die Kinder zu ihrer Zeit deutlich schwieriger, die harten Rüben zu bearbeiten.

Da haben es die Kinder heute leichter – wenn auch etwas matschiger, wenn es darum geht, den Kürbis von Innen auszuhöhlen. „Das ist für viele Kinder ungewöhnlich und vor allem Jungs ist es oft unangenehm“, sagt Buddemeier. Trotzdem schreckt an diesem Tag niemand davor zurück und am Ende darf jedes Kind seinen geschnitzten Kürbis mitnehmen, um ihn an einem möglichst trockenen Ort zu platzieren, wie Hiltrud Buddemeier mit auf den Weg gibt.