Herne. Öznur und Olaf Kern krempeln ihr Leben um: Sie wollen in Herne ein Eiscafé eröffnen. Nun feilen sie an ihrem Eisangebot. Das soll auf die Karte.

Öznur und Olaf Kern verbringen ihre Urlaube gern mit dem Wohnmobil in Italien. Auf einer der Touren kam ihnen die Idee, wie sie ihrem Leben noch einmal eine Wendung geben könnten. Sie wollen in Herne-Mitte ein Eiscafé eröffnen.

„Das Land ist doch bekannt für seine Eiscafés“, sagt der 56-jährige Ehemann. So traf das Paar eine folgenreiche Entscheidung. Von dem Textilhandel, den sie über drei Jahrzehnte in Essen betrieben, haben sie sich inzwischen verabschiedet. Jetzt setzen sie alles daran, am 1. Februar nächsten Jahres eine Eisdiele in der Behrensstraße zu eröffnen.

Paar ist mit Herne eng verbunden

Weshalb ein Paar, das seit Jahren in Castrop-Rauxel wohnt, sich für Herne entscheidet, hat gleich mehrere Gründe. „Auch wenn schon einige Zeit vergangen ist, haben wir doch einige Jahre in Herne gelebt und fühlen uns der Stadt verbunden“, sagt Öznur Kern (51). Zudem habe Herne mit dem Ladenlokal in der Behrensstraße einen Standort direkt in der Fußgängerzone bieten können. Und schließlich passe die vorhandene Fläche zu den eigenen Wünschen und Vorstellungen. „Denn es muss genug Platz vorhanden sein, damit wir das Eis auch selbst herstellen können.“

In Sachen Eismanufaktur hat sich das Paar über drei Jahre hinweg fit gemacht. „Wir haben zahlreiche Kurse besucht, Bücher gelesen und Informationen zusammengetragen“, sagt Olaf Kern. Darüber hinaus sind die Eheleute der Einladung eines namhaften Eismaschinenherstellers im italienischen Bologna gefolgt, die als heimliche Eis-Hauptstadt Italiens gilt.

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An der dortigen „Gelato University“ waren sie zu Gast und erfuhren, wie man aus vielerlei natürlichen Zutaten Eis zubereitet. Unter fachkundiger Anleitung haben sie gelernt, auf was es zu achten gilt, wenn man die kühlen Spezialitäten servieren möchte. „Unseren Gästen werden wir 16 verschiedene Eissorten anbieten, darunter sowohl Klassisches als auch Kreatives.“ So soll es unter anderem auch veganes Eis geben oder auch Mischungen wie Banane-Karamell oder Zitrone-Buttermilch.

Bei der Namensgebung wirkte der Sohn mit

Zu den Planungen für die Eisdiele habe es natürlich auch gehört, ein Konzept für die Ausstattung zu entwickeln, erklärt Olaf Kern. Den Besucher werde ein modernes Ambiente erwarten, erklärt er. Rund 25 bis 30 Plätze soll das Eiscafé auf den etwa 50 Quadratmetern haben.

Bei der Namensgebung hat das Paar Sohn Tolga (25) eingespannt. Nachdem man über mehrere Vorschläge nachgedacht habe, „stand dann doch eines Tages der Entschluss fest“. Die Eisdiele wird den Namen „Emma The Mu“ tragen, sagt der Castroper. Sein Sohn hat kürzlich ein Studium der Betriebswirtschaftslehre erfolgreich zum Abschluss gebracht und überlegt, später in das Geschäft der Eltern einzusteigen. Langfristig soll neben Herne noch ein weiterer Standort in Dortmund dazukommen.

Warten auf die Nutzungsänderung

Gern hätten die Kerns schon im Sommer eröffnet, doch „wir brauchten die Genehmigung für eine Nutzungsänderung“. Das Verfahren habe neun Monate gedauert. „Wir sind jetzt froh, mit den Umbauarbeiten beginnen zu können.“ Im Übrigen war in dem Ladenlokal viele Jahre Einzelhandel ansässig, genauer gesagt handelte sich um ein Textilgeschäft.