Herne. Seit Jahren klagt die SPD Herne-Mitte über Gefahren auf dem Radweg Westring, wo Wurzeln das Pflaster nach oben drücken. Das sagt die Stadt.
Jürgen Scharmacher steht auf dem Bürgersteig des Westrings und zeigt auf den Radweg: „Das könnte der meistbefahrene Radweg in Herne sein“, sagt der Ratsherr und Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Herne-Mitte. Die Betonung liegt auf „könnte“.
Denn: Der Begriff Buckelpiste wäre für beide Seiten des Fahrradwegs zwischen Bebelstraße und Neustraße wohl die treffendere Bezeichnung. Baumwurzeln haben das rote Pflaster an vielen Stellen nach oben gedrückt.
Zusätzliche Gefahren durch Blätter
„Im November und Dezember wird es durch die Blätter noch schlimmer“, sagt Scharmacher, der regelmäßig mit seinem Fahrrad im Ortsteil unterwegs ist. Die Gefahr: Durch Blätterberge sehe man die starken Dellen im Pflaster nicht. Die meisten Radfahrer wichen auf den Gehweg aus.
Und warum ist Scharmacher, der auch Bürgerbeauftragter der Stadt ist, nicht längst bei der Verwaltung vorstellig geworden? „Das mache ich doch - seit rund zehn Jahren“, sagt der 69-Jährige. Erreicht habe er bisher nichts. Dass man nicht eben mal die Bäume fällen könne, sei der SPD ja bewusst. Er vermisse aber einen Plan oder ein langfristiges Konzept. Für ihn und seinen Ortsverein stelle sich auch die Frage, sagt Scharmacher, ob die Stadt hier überhaupt noch die Sicherheit der hier fahrenden Radler gewährleisten könne. Fazit der SPD Herne-Mitte: „Dieser Radweg ist ein Witz.“
Stadt strebt „Qualitätsverbesserung“ an
Der Verwaltung sei die aktuelle Situation in diesem Bereich bekannt, erklärt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der WAZ. Die Wurzelschäden im benannten Bereich werden seitens des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr regelmäßig kontrolliert und zur weiteren Nutzung bei Bedarf hergerichtet.
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Ziel sei es, die Radverkehrsanlage am Westring „im Sinne der Qualitätsverbesserung“ zu sanieren und als benutzungspflichtigen Radweg zu erhalten bzw. zu ertüchtigen. Hierzu wurden bereits erste verwaltungsinterne Vorgespräche mit dem für die Bäume zuständigen Fachbereich Stadtgrün geführt. Eine Verbesserung zeichnet sich aber offenbar nicht ab. „Eine endgültige Lösung konnte noch nicht erzielt werden“, so Christoph Hüsken.