Herne. Reggae aus dem Ruhrpott? Ja, das geht. Das bewies „Raggatta“ beim Konzert des Rockbüros im Pluto. Eine andere Band musste kurzfristig absagen.

Seit neun Jahren tut das Rockbüro Herne das, was es nun mal tut. Und das mit beachtlichem Erfolg. Dazu gehören neben den großen Events im Sommer wie Heisterkamp Open Air oder Bandfusion auch kleinere Veranstaltungen - so wie am Samstag im Café Pluto, wo es in gemütlicher Runde einen Satz heiße Ohren gab.

Auch, wenn der Sommer schon Richtung Süden verschwunden ist, wehen an der Wilhelmstraße karibische Vibes von der Bühne. Das Motto „Ruhrpott Reggae, Rock und Pop beim Rockbüro“ hatte so manchen in das leicht abgelegene Kulturhaus in Bickern gelockt. Blöd nur, dass eben auch Grippesaison ist und es zwei Mitglieder der Band „7ules“ erwischt hat, die an diesem Abend zuhause bleiben muss.

Die Sehnsucht nach der Ferne

Doch kurzerhand springt Philipp Artmann, Gitarrist des Headliners „Raggatta“ ein Er erzählt in seinen handgemachten Liedern von der Sehnsucht nach der Ferne. Dazu braucht er nur eine Akustikgitarre, mit der für einen groovigen Start in den Konzertabend sorgt.

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Kurzfristige Ausfälle können passieren, weiß auch Angelina Ouchani. Selbst nach fast zehn Jahren Rockbüro gehe immer mal etwas schief, erzählt die Kulturmanagerin hinter der Bühne. Stoppen ließen sie sich dadurch aber nicht. „Dafür sind wir inzwischen zu eingespielt.“ Für das Rockbüro kümmert sie sich mit ihrer Agentur um das Booking von Bands und die Community, welche inzwischen sehr gut aufgestellt sei, so Ouchani.

„Raggatta“ bringt eine Menge guter Laune rüber

Indes ist der Umbau getan und „Astrolaut“ auf der Bühne gelandet. Sie legen die musikalischen Gleisen um und mit gehen ihrem kraftvollen Mix aus Pop, Rock und viel Eigenem nach vorne. Das Publikum dankt mit ordentlich Applaus und feiert die Recklinghausener Combo unter flackerndem Lichtspiel.

Philipp Artmann sorgte mit seiner Band „Raggatta“ auch für das sonnige Finale.
Philipp Artmann sorgte mit seiner Band „Raggatta“ auch für das sonnige Finale. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Und da an diesem Abend alles erlaubt ist, geht es abschließend noch einmal in warme Gefilde: Reggae aus dem Pott? Ja, das geht. Das geht sogar sehr gut. „Raggatta“ beweisen dies und bringen eine Menge guter Laune auf ihren Off-Beats rüber.

Das ewig fleißige Rockbüro hat derweil alle Hände voll zu tun. Und wer nicht hinter dem Tresen steht und Gäste bedient, sitzt im Büro und kümmert sich schon um die nächste und übernächste Veranstaltung. Die Show muss eben weiter gehen. Komme, was wolle.