Herne. Das DRK in Herne hat Blutspender für ihr jahrzehntelanges Engagement geehrt. Zugleich richtet das Rote Kreuz einen Appell an die Bevölkerung.

Es war das Leiden einer Tante, das Herbert Grunenberg vor vielen Jahren derart berührte, dass er fortan regelmäßig Blut spendete. Mittlerweile hat er 125 Termine wahrgenommen und gehörte zu den Frauen und Männern, die das Deutsche Rote Kreuz während einer Feierstunde im DRK-Haus am Berliner Platz ehrte.

Im DRK-Haus am Berliner Platz ehrte das Deutsche Rote Kreuz langjährige Blutspender.
Im DRK-Haus am Berliner Platz ehrte das Deutsche Rote Kreuz langjährige Blutspender. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Die Familienangehörige sei immer wieder auf Blutkonserven angewiesen gewesen, erinnerte sich der gelernte Speditionsmeister bei der Ehrung durch das DRK Herne. Als sich dann herausstellte, dass er die eher seltene Blutgruppe 0 negativ besitzt, fasste er den Entschluss, sich dem Kreis der Blutspender anzuschließen.

Zu denen zählt auch Bernhard Lippok, der noch sehr genau das erste Mal vor Augen hat. Den heutigen Rentner und früheren Kaufmann in der Wohnungswirtschaft hatte sein damaliger Chef zu einem Blutspendetermin motiviert. Da sei ihm doch sehr bewusst geworden, wie wichtig es ist, sich an solchen Aktionen zu beteiligen, so der 60-Jährige. 150 Mal war er inzwischen dabei.

Urkunde und Anstecknadel

Zu der Feierstunde waren insgesamt 36 Spenderinnen und Spender eingeladen.

14 Bürger wurden geehrt, weil sie 50 Mal, und zehn Bürger, da sie 75 Mal gespendet haben.

Für 100 Mal wurde Pasko Adam geehrt. 125 Mal: Peter Schlottmann, Rudi Willibald Podjadtke, Michael Dören und Herbert Grunenberg, 150 Mal: Brigitte Pieper, Peter Günther, Bernhard Lippok und Harald Wendler.

Die Geehrten erhielten neben Urkunde und Anstecknadel ein Geschenk. Zudem waren sie zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Das DRK in Herne bietet im Jahr rund 20 Termine an. Die nächsten Termine sind hier hinterlegt.

Der gebürtige Herner fragt sich inzwischen, wie man mehr Menschen zum Aderlass motivieren kann. Ein jeder solle sich doch bewusst machen, wie schnell er auf Blutkonserven angewiesen sein könne. „Die meisten von uns sind als Autofahrer unterwegs und da lauern nun mal erhebliche Gefahren“.

Als Brigitte Pieper (67) mit 18 Jahren ihren Führerschein bekam, hat sie einen Blutspendetermin genutzt, um ihre Blutgruppe bestimmen zu lassen. Es sollte nicht bei einem Besuch bleiben. Mittlerweile hat sie die gleiche Anzahl wie Bernhard Lippok erreicht. Zum einen sporne sie der Gedanke an, Menschen zu helfen, sagte sie, zum anderen steigere der Aderlass aber auch ihr Wohlbefinden.

Der Vater als Vorbild

Dass das Blutspenden von großer Bedeutung ist, „hat mein Vater vorgelebt“, sagte Harald Wendler. Der habe - einst als Bergmann tätig - die Spendentermine auf den Schachtanlagen genutzt. Dem Vorbild leiste er Folge und finde sich ebenfalls regelmäßig zum Aderlass ein, berichtete der 61-jährige Sohn. Die Zeit der Zechen sei zwar vorbei, aber das DRK biete andernorts genügend Termine an. Auch er kommt inzwischen auf eine Zahl von 150.

Zu den jüngsten Geehrten gehörte der 38-jährige Marcel Doliwa aus Wanne Eickel. Er finde es ungemein wichtig, auf diese Weise Hilfe zu leisten, betonte der Bankkaufmann. Von Anfang habe er sich bei den Terminen auch schon deshalb wohl gefühlt, weil die gesamte Atmosphäre sehr stimmig gewesen sei. Darüber hinaus behalte man auch seine eigene Gesundheit im Blick. „Denn das gespendete Blut wird doch medizinisch untersucht“.

Weniger Spender in der jungen Generation

Gerade in der jüngeren Generation sinke die Bereitschaft zur Blutspende, gab Sabine Gräfe-Schmidt vom DRK-Blutspendedienst West zu bedenken. Ohnehin liege der Anteil von Blutspendern an der Bevölkerung über 18 Jahren nur bei drei Prozent. Da sei es wünschenswert, dass sich mehr Menschen beteiligen. Umso freue sie sich, dass es wie hier in Herne Menschen gebe, die dauerhaft zur Blutspende bereit seien.

Brigitte Pieper (2.v.li.), Bernhard Lippok (3.v.re.) und Harald Wendler (2.v.re.) wurden von DRK-Geschäftsführer Martin Krause (3.v.li.) und der DRK-Blutspendenbeauftragten Magadalene Sonnenschein (re.) für 150 Blutspenden geehrt. Auch Bürgermeister Erich Leichner kam zu dem feierlichen Anlass ins DRK-Haus.
Brigitte Pieper (2.v.li.), Bernhard Lippok (3.v.re.) und Harald Wendler (2.v.re.) wurden von DRK-Geschäftsführer Martin Krause (3.v.li.) und der DRK-Blutspendenbeauftragten Magadalene Sonnenschein (re.) für 150 Blutspenden geehrt. Auch Bürgermeister Erich Leichner kam zu dem feierlichen Anlass ins DRK-Haus. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Bürgermeister Erich Leichner berichtete, dass in Deutschland täglich rund 15.000 Blutspenden gebraucht würden. Der DRK-Blutspendedienst versorge einen Teil der Krankenhäuser und Praxen in NRW, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Leichner schloss sich DRK-Chef Martin Krause und der Blutspendenbeauftragte Magdalene Sonnenschein an, die den Geehrten für ihr jahrelanges Engagement dankten. Blutspender gehen nach ihren Worten mit gutem Beispiel voran.