Herne. Asterix, ein Ruhri: In der Lesung „Voll auffe Omme!“ in der Stadtbibliothek waren Hennes Bender und der kleine Gallier in bester Form zu erleben.
Der kleine Gallier von „hier umme Ecke“ ist zurück und plagt sich im fünften Band seiner Ruhrdeutsch-Reihe mit durchgeknallten Druiden und jeder Menge bekloppten Römern herum. Für „Voll auffe Omme“ legte Comedian Hennes Bender dem Original, 1964 unter dem Titel „Der Kampf der Häuptlinge“ erschienen, die Sprache des Potts auf die Zunge. Seine Übersetzung stellte er am Dienstag in der Stadtbibliothek Herne vor.
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Dafür wurden weder Geschichten noch Größe der Sprechblasen verändert, so der Bochumer Hennes Bender, der der Stadt Herne als großer Unterstützerin des Projektes anfangs seinen Dank ausspricht. Für den Kenner des Originals bleibt allerdings kein Satzbaustein auf dem anderen. Der so genannte „Am-Progressiv“ sorgt dafür, dass man hierzulande „am arbeiten“ ist, und „der einzige“ wird gerne noch einmal gesteigert zum „einzigsten“.
Hennes Bender haucht den Charakteren Leben ein
Aber worum geht es eigentlich? Um des unbeugsamen Dorfes am Rande von Aremorica endlich Herr zu werden, fordern die Römer dieses zum Duell. Blöd nur, dass Miraculix einen Stein an den Kopf bekommen hat und so der mächtige Zaubertrank ausbleibt, der den Galliern ihre Kraft verleiht. Über 48 Seiten blättern die Besucher amüsiert mit, während Hennes Bender den verschiedenen Charakteren Leben einhaucht und in kleinen Anekdoten vom Entstehungsprozess erzählt.
Der Band ist dabei gespickt mit Ausflügen in die Popkultur von Loriot über Monty Python zu Twin Peaks, die sich hier und da in feinen Nuancen der Sprache versteckt. Auch Herbert Grönemeyer bekommt einen kleinen Gastauftritt, der Kindern aus der Region nicht verborgen bleibt. Wie lange so eine Übersetzung dauere, könne Hennes Bender selbst nicht sagen, da er im Grunde dauernd am Übersetzen sei. Er verrät zwar nicht, welchen Band er sich als nächsten vorgenommen hat, doch ist offen für Vorschläge für den darauf folgenden.
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WAZ verschenkt zwei signierte Exemplare
Die kurzweilige Vorlesung endet schließlich mit einer langen Schlange vor dem Signiertisch und der aufgefrischten Erkenntnis: Die sind doch panne, die Römer!
Die WAZ verschenkt zwei vom Autor signierte Comics. Wer sein Glück versuchen möchte, schreibe bis Freitag, 27. September, 12 Uhr, an redaktion.herne@waz.de, Stichwort „Asterix“.