Picknick-Tafel durch die Herner City begeistert Besucher
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Herne. Gemeinsam Essen, sich unterhalten, die Kultur und das Wetter genießen. Das „Nightlight-Dinner“ auf 700 Metern war in Herne ein voller Erfolg.
Die größte Picknick-Tafel im Ruhrpott ist am vergangenen Freitag wieder einmal auf ganzer Länge gedeckt, so dass selbst König Arthur mitsamt Ritterrunde vor Neid erblasst wäre. Eine rund 700 Meter lange Tafel aus Tischen reihte sich an der Bahnhofsstraße zum „Nightlight-Dinner“ in die gefühlte Endlosigkeit, was es nicht grade einfacher macht, einen Anfang zu finden. Zumal die vermutlich komplette Stadt an diesem Abend auf den Beinen scheint, was dem Wuselfaktor sehr zu Gute kommt und so mit Fug und Recht behauptet werden kann: „Hier is’ ma’ wat los!“
Wer eben keinen Platz ergattern konnte oder sich lieber ins Getümmel stürzt, pendelt zwischen den beiden Enden hin und zurück, bleibt stehen, wo es gerade am interessantesten scheint, und braucht sich auch deshalb keine Gedanken zu machen, an anderer Stelle etwas zu verpassen. Denn: Für jeden ist etwas dabei und „alles kannse sowieso nich’ seh’n“.
Acht Bühnen sorgten für musikalische Untermalung
Wer an den kleinen Fressbuden nicht fündig wird, setzt sich eben vor ein Restaurant und ist noch immer mittendrin oder verweilt vor einer der acht Bühnen, die in regelmäßigen Abständen in die Tafel eingelassen sind. Die beiden größten von ihnen begrenzen dann doch den roten Faden, der sich durch die Innenstadt zieht und an dem sämtliche Genres wie an einer Perlenkette aufgezogen sind.
Erst jazzt es hier, dann bauen sich Streicher dort auf und etwas weiter drehen Kids zu Elektro ab. Nahe der Christuskirche werden 1000 Träume war, wo das „Duo Viva l´amour“ Hüftprobleme vergessen lässt und selbst die Oma in den Reigen aus drei Generationen abtanzt und voller Lebensfreude umher hüpft. Die gute Laune rührt an diesem noch frühen Abend aber weniger vom Bierkonsum als vom Cocktail aus gutem Wetter und dem wunderbar weit gefächerten Kulturprogramm: Schirmchen rein, passt!
Lagerfeuer-Stimmung an der Herbert-Bühne
Deutlich gediegener geht es an der Herbert-Bühne zu, wo Lagerfeuer-Stimmung und ein Hauch von Schwermut in der schwülen Luft liegen. Junge Liedermacher geben sich die Klinke in die Hand und singen über ihr und das Leben um sie herum. Am anderen Anfang angekommen, geht es abermals in die Hüfte: „PushUp feat. Stars of Starlight“ stecken die Besucher mit ihrem Disko-Fieber an, während bunte Straußen auf wackeligen Beinen die Promenade runterstrackseln.
Dazu ein Sänger, der einfach nicht anders kann, als die Leute von den Bänken zu holen und selbst dem größten Tanzmuffel Beine macht. Schweiß abwischen alleine reicht nicht, doch zum Glück gehen langsam die Lampen an, auch, weil der Mojito es in sich hat. Im Licht jagen Kinder schimmernden Seifenblasen nach, andere versammeln sich zum Gruppenbild für die abendliche Story auf Instagram.
Schaufensterbummel durch das Kulturleben Hernes
Ein bisschen fühlt es sich wie ein Schaufensterbummel durch das Kulturleben Hernes an, das zwar stets präsent ist, aber an diesem Abend zusammen kommt. Wo Licht im Namen, da soll auch Feuer sein, das am Terhoeven-Ei in Bällen aus der Bühne bricht und die Luft zum Zittern bringt. So sachte die Feuershow mit auf die Bühne getragenen Öllampen beginnt, steigert sich das Spektakel immer mehr zu einer atemberaubenden Kür aus umherwirbelnden Fackeln und synchroner Anmut, weit abseits von Zimmertemperatur. Die längste Theke der Welt mag jemand anderes haben, aber wer will schon nach Düsseldorf, „wenne hier doch alles hast?“
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