Herne. Die ausgebüxte Monokel-Kobra wird immer noch in Herne gesucht. Ein Experte erklärt, wie sich die giftige Schlangenart in der Natur verhält.
Bei der ausgerissenen Schlange in Herne handelt es sich um eine giftige Monokel-Kobra. Ein Biss des Tieres könne lebensgefährlich werden, sagt Biologe Jens Stirnberg vom Tierpark Bochum. Doch nicht bei jedem Angriff der Schlange fließt das gefährliche Nervengift. Es gebe auch immer wieder „Trockenbisse“, die nur abschreckend wirken sollen. Ob letztendlich Gift eingesetzt wird, entscheide die Schlange selbst.
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Das hänge auch damit zusammen, wie gestresst die Schlange sei. „Jeder reagiert anders auf einen giftigen Biss. Es kann unter anderem zu Herzrasen, Kribbeln in den Beinen, Übelkeit, Durchfall und Lähmungen kommen“, erklärt der Biologe. Das Gift laufe durch eine Art Rinne in die Bisswunde.
In ihrem natürlichen Lebensraum bewege sich die Schlangenart sehr schnell fort. Kobras könnten große Strecken zurücklegen. Das hänge aber davon ab, wie sicher sich die ausgebüxte Schlange fühlt. „Es kann auch sein, dass sie sich einfach versteckt und eher in der Dämmerung aktiv wird.“
Giftnattern können zwei Wochen lang ohne Nahrung auskommen
Das Tier könne bis zu zwei Wochen ohne Futter auskommen. Auf dem Speiseplan stünden vermutlich Mäuse, Ratten oder Vögel, die sich auf dem Boden aufhalten. „Es hängt von der Aktivität ab, wie viel sie fressen. Wenn es draußen warm ist, ist der Stoffwechsel aktiver“, erklärt Jens Stirnberg. Die Tiere seien insbesondere in Süd-Asien verbreitet.
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Im Tierpark gebe es keine Giftschlangen mehr. „Es kann nur ein spezieller Personenkreis das Tier versorgen.“ Ob so ein gefährliches Tier in einem Wohnhaus gehalten werden soll, sieht der Biologe eher skeptisch. „Wenn man es vernünftig macht, hat man ein Schlangenzimmer mit Schleuse“, so Stirnberg.