Herne. Im Bundesschnitt sind 2018 weniger Babys per Kaiserschnitt geboren. In Herne ging der Trend in die andere Richtung: die Zahl stieg leicht an.

Den Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse zufolge sind im vergangenen Jahr bundesweit etwas weniger Babys per Kaiserschnitt geboren worden als in den Jahren zuvor. Daniela Lobin, Sprecherin der St. Elisabeth Gruppe, spricht mit der WAZ über die Entwicklung in Herne.

1. Wie ist der Trend in den Häusern der St. Elisabeth Gruppe?

Im St. Anna Hospital Herne liegt die Kaiserschnittrate für das Jahr 2018 bei 25,4 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist sie um 2,3 Prozentpunkte gestiegen. Für das Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum ist ebenfalls ein leichter Anstieg um 2,7 Prozentpunkte zu verzeichnen. Hier liegt die Rate für 2018 bei 37,4 Prozent.

2. Welche möglichen Gründe gibt es für die Tendenz?

Dr. Daniela Lobin, Pressesprecherin St. Elisabeth Gruppe
Dr. Daniela Lobin, Pressesprecherin St. Elisabeth Gruppe © WAZ FotoPool | Ralph Bodemer / WAZ FotoPool

Die Geburtshilfe des St. Anna Hospitals ist auf die natürliche Entbindung spezialisiert. Schwangere werden dabei unterstützt, ihr Baby aus eigener Kraft zur Welt zu bringen. Dabei arbeitet das Team aus Ärzten, Hebammen und Pflegepersonal Hand in Hand. Trotzdem kommen Entbindungen per Kaiserschnitt immer wieder vor und sind nicht vermeidbar.

3. Wann muss ein Kaiserschnitt gemacht werden?

Eine Spontangeburt ist nicht in jedem Fall möglich, beispielsweise bei einer Querlage des Kindes oder einem Nabelschnurvorfall. In diesen Fällen stellt der Kaiserschnitt die sicherste Entbindungsmethode dar. Daher gilt es, bei der Geburt individuell zu entscheiden, welche Entbindungsverfahren geeignet sind. Das Wohlergehen von Mutter und Kind steht bei dieser Entscheidung an oberster Stelle. Auch die Entbindungen, die per Kaiserschnitt erfolgen, werden von den Teams der Geburtshilfe mit großer Expertise betreut.