Hernes OB Frank Dudda startet eine Kampagne gegen die Verrohung der Gesellschaft. Dazu ein Kommentar von WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid.
OB Dudda geht konsequent den nächsten Schritt. Nach dem Motto: nicht nur kritisieren, sondern auch handeln. Im Juni hatte er Alarm geschlagen und gut auf den Punkt gebracht, woran es in Teilen der Gesellschaft immer mehr mangelt: an Respekt. Eine Respektlosigkeit macht sich schleichend breit und artet längst nicht nur im Internet in Beschimpfungen, sondern auch in Hass, ja gar in Gewalt aus.
Die geplante Kampagne ist ein guter Schritt, um Menschen zu sensibilisieren. Es ist eine gute Idee, die Mitstreiter zu verpflichten, eigene Maßnahmen gegen Beleidigungen auf den Weg zu bringen und sich nicht nur ein Logo an die Tür zu kleben. Wunder darf man von dem Vorstoß freilich nicht erwarten. Gelingt es aber, breite Schichten – von der Kita oder Schule bis hin zu Polizei und Staatsanwaltschaft – in die Kampagne einzubinden, ist schon mal viel erreicht. Jede Beleidigung, jede Hass-Botschaft ist eine zu viel.