Herne. Toll geschmückte Festwagen und Fußgruppen, viel Süßes und super Stimmung: Der Festumzug nach Crange war ein voller Erfolg - mit einem Rekord.
95 Minuten pure Freude: Bei optimalem Wetter fand am Samstagmittag zwischen Eickel und Crange mit 4000 Teilnehmern in 117 Gruppen der jährliche Festumzug zur Cranger Kirmes statt. Mehrere 10.000 Schaulustige säumten die Strecke.
Bereits um 10 Uhr versammeln sich die ersten Schaulustigen an der Zugstrecke und an den Fenstern, es wird schnell immer voller. An der Christuskirche ist die Ehrentribüne aufgebaut, auf der Oberbürgermeister Frank Dudda mit der Jury und weiteren Ehrengästen auf den Zug warten.
Fußgruppen und Festwagen wechseln sich ab und von ihnen fliegen Unmengen an Süßigkeiten in die Menge: Bonbons, Lutscher, Gummibärchen und ganz viel Popcorn. An den Zuschauern erkennt man schnell die mit Erfahrung: Sie fangen die Süßigkeiten mit umgedrehten aufgespannten Regenschirmen, Umzugskartons oder riesigen Einkaufstaschen auf.
Feuerspucker, menschliche Pyramiden und eine falsche Königin
Faszinierend ist der Auftritt des Feuerspuckers, der nicht nur riesige Feuerbälle ausspuckt, sondern sich zudem komplett anzündet – ein Helfer löscht die Flammen. Auch die menschlichen Pyramiden von den Cheerleadern der Cheer Academy und der BTC Claws lassen die Zuschauer begeistert applaudieren.
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Ratlose Blicke gab es hingegen beim Festwagen der NRW Schausteller-Verbände. Auf dem Cadillac fährt eigentlich traditionell die amtierende Kirmeskönigin mit, nun ist eine andere Dame dabei. „Ist das die neue Königin?“, rätseln einige Zuschauer. Die Wahl zur Kirmeskönigin sei doch erst kommenden Donnerstag – stehe die Gewinnerin etwa schon fest? „Unsere amtierende Königin Maren Isabelle musste bloß kurzfristig aus Krankheitsgründen absagen“, klärt Schausteller Albert Ritter auf. Luisa, eine der Kandidatinnen für die Wahl am Donnerstag, sei spontan eingesprungen.
Oberbürgermeister Dudda tanzt zu Techno
Ein Fest für die Augen sind die unzähligen Konfetti-Kanonen, die von den Festwagen in Richtung Bühne abgefeuert werden, es regnet ständig goldenes und silbernes Konfetti. Auffallend ist die Partystimmung auf dem Festwagen des TC Parkhaus Wanne-Eickel und der Hekage: Die Gäste feiern so ausgelassen auf den Wagen, dass diese bedenklich wackeln.
Für die Musik ist eine Lautstärke bis 80 Dezibel erlaubt, die erreichten wahrscheinlich locker die Wagen des THW, B&S Straßenbau, sowie der Wanner Mädels und Jungs – ganz zur Freude des Oberbürgermeisters Frank Dudda, der vor dem Umzug sagte: „Ich freue mich persönlich besonders auf die großen Trucks mit richtig lauter Technomusik, da ich Technofan bin.“
Veranstalter erzielen Besucherrekord
Hinter der letzten Fußgruppe reiht sich das Stadtoberhaupt mit seinen Gästen ein, um die etwa eineinhalb Kilometer von der Christuskirche zur Cranger Kirmes zu laufen. Der OB schwenkt dabei eine Wanne-Eickel-Fahne, schüttelt unzählige Hände und macht mit den Besuchern Selfies. „Es kommen immer mehr Teilnehmer und Besucher aus den Nachbarstädten zu unserem Umzug, das freut mich sehr“, sagte Dudda. Es sei mit Sicherheit einer der größten Umzüge, die er bisher abgenommen habe.
Festumzug der Cranger Kirmes 2019
Damit hat er Recht: „Bislang lag unser Rekord bei 100.000 Besuchern, in diesem Jahr waren es etwa 120.000“, schätzt Zugleiter Michael Torkowski. Negative Vorfälle habe es keine gegeben: „Es lief völlig störungsfrei und friedlich – keine Schlägereien, keine Verletzten“, gab Polizeirätin Pia Ziegler an.
Gewinner: Wanner Weiber und LWL Museum
Die dreiköpfige Jury – Sylvia Steffan, Leiterin der Jugendkunstschule, Schausteller Rudolf Schütze und Journalist Jochen Schübel - hatte die schwierige Aufgabe, aus 87 Festwagen die drei Kreativsten auszuwählen, sowie aus 14 Fußgruppen die drei Originellsten zu küren. Den 1. Platz für den originellsten Festwagen gewannen die Wanner Weiber mit ihrem Motto ‘Endlich 18!’: „Das ist so großartig!“, freut sich Mitglied Martina Heinrich. Den Preis für den zweitschönsten Festwagen bekamen die Cranger Kirmes Ritter, den dritten Platz ergatterte der KGV Löns-Mühle.
Den ersten Platz bei den Fußgruppen machte das LWL Museum, die mit ihren Verkleidungen aus Schutzanzügen und Atemmasken für ihre kommende Pest-Ausstellung warben. Den zweiten Platz erreichte der Förderverein des Hospiz-und Palliativdienstes Herne, den dritten Platz gewann die Hundeschule Send.