Herne. Der Landschaftsverband zieht Bilanz: 82,9 Millionen Euro sind 2018 in Herne vor allem für soziale Aufgaben ausgegeben worden. Dafür gab es Geld.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2018 rund 82,9 Millionen in Herne ausgegeben – rund 2,9 Millionen Euro weniger als 2017. Das teilt der Verband mit. Die von Herne als LWL-Mitglied eingezahlte Summe lag jedoch deutlich darunter.

Betriebe zahlen Ausgleichsabgabe

Betriebe, die - gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl - zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten eine Ausgleichsabgabe.

Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Inklusionsamt im vergangenen Haushaltsjahr 243.237 Euro, um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.

47,8 Millionen Euro hat Herne im vergangenen Jahr an den Kommunalverband überwiesen. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stamme im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, berichten die in der LWL-Landschaftsversammlung vertretenen Herner Abgeordneten. Das sind derzeit laut Ratsbeschluss: Barbara Merten (CDU), Peter Worbs (SPD) und Elisabeth Majchrzak-Frensel (SPD).

Gleichberechtigte Teilhabe am Leben

Mit dem größten Teil des Geldes unterstützte der LWL behinderte und pflegebedürftige Menschen. Insgesamt flossen 48,9 Millionen Euro in diese sozialen Aufgaben nach Herne. „Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie es das neue Bundesteilhabegesetz fordert“, heißt es in einer Erklärung der Abgeordneten.

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Zu einem normalen Leben gehöre auch das Wohnen in den eigenen vier Wänden. Das Ambulant Betreute Wohnen werde als Alternative zum Leben im Wohnheim gefördert. Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 490 Menschen in Herne dabei, allein oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können. 2018 zahlte der Verband in Herne für 437 Wohnheimplätze. Außerdem finanzierte der LWL 678 Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit wesentlicher Behinderung.

1,6 Millionen Euro für Förderschulen und Kitas

126 Kinder mit Behinderungen aus Herne besuchten 2018 einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. Rund 1,6 Millionen Euro zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 234 behinderte Kinder zusammen mit Gleichaltrigen ohne Behinderung eine von 51 Regel-Kindertageseinrichtungen besuchen konnten.

155 Menschen beschäftigt der LWL derzeit in Herne - unter anderem auch in der Forensik - offiziell: LWL-Maßregelvollzugsklinik -  in Wanne-Eickel.
155 Menschen beschäftigt der LWL derzeit in Herne - unter anderem auch in der Forensik - offiziell: LWL-Maßregelvollzugsklinik - in Wanne-Eickel. © www.blossey.eu | Hans Blossey

An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2018 etwa 2,1 Millionen Euro; 2017 lag diese Summe bei 2,8 Millionen Euro. Zu den Leistungsempfängern gehörten unter anderem Kriegsopfer und Hinterbliebene.

In Herne arbeiteten im vergangenen Haushaltsjahr 155 Menschen für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe, unter anderem in der LWL-Maßregelvollzugsklinik, in der Außenstelle der LWL-Klinik Marl-Sinsen und im LWL-Museum für Archäologie.

Ab 2020 änderten sich durch neue Gesetze Regeln und Zuständigkeiten, berichtet der LWL. Ausführliche Informationen dazu gibt es auf http://www.bthg2020.lwl.org und unter 0251 591 5115.