Das Verfahren zur Evonik-Erweiterung in Herne offenbart einmal mehr die Schwächen solcher Genehmigungsverfahren, meint Lars-Oliver Christoph.

Sind die Erweiterungspläne von Evonik Degussa so harmlos, wie von der Bezirksregierung Arnsberg dargestellt? Diese Frage lässt sich (noch) nicht beantworten. Was aber heute - einmal mehr - festgestellt werden kann: In diesen behördlichen Genehmigungsverfahren geht es offenbar auch darum, es kritischen Bürgern möglichst schwer zu machen bzw. diese fernzuhalten.

Die Einarbeitung in hochkomplexe Zusammenhänge und Gesetze sowie die Lektüre von Antragsunterlagen mit mehreren hundert Seiten erfordern einen Aufwand, der für normale Bürger eigentlich nicht zu leisten ist. Es sei denn, sie opfern sich auf und nutzen jede frei Stunde zur Einarbeitung in die Materie - wie beispielsweise in den Verfahren zur Erweiterung von Suez und der Zentraldeponie geschehen.

Von Augenhöhe oder Waffengleichheit zwischen Bürgern und großen Unternehmen kann nicht im Ansatz die Rede sein. Hier besteht Reformbedarf.