Herne. Drohen die Gewässer am Herner Schloss zu kippen? Die Stadt gibt Entwarnung. Probleme bereiten jedoch Kanadagänse - nicht nur am Schloss.

Bürger sorgen sich um den Zustand der Gewässer am Schloß Strünkede und klagen über die zunehmende Verschmutzung der Parkwege durch Gänsekot. Die Stadt kann zumindest in einem Punkt Entwarnung geben.

Die Zahl der Kanadagänse nimmt im Schlosspark in Baukau zu, was unter anderem zu zugekoteten Wegen führt. Die Stadt sucht nach Möglichkeiten, die Population zu verringern.
Die Zahl der Kanadagänse nimmt im Schlosspark in Baukau zu, was unter anderem zu zugekoteten Wegen führt. Die Stadt sucht nach Möglichkeiten, die Population zu verringern. © loc

Mehrere Bürger hätten ihn angesprochen und sich über Missstände im Park beschwert, berichtet Grünen-Politiker Wilfried Kohs. So seien einige Wege durch den Kot insbesondere von Kanadagänsen immer wieder stark verschmutzt. Und: An der großen Gräfte am Schloss bildeten sich zunehmend Algen; kleinere Gewässer hätten sehr wenig Wasser und röchen faul, so der Baukauer.

„Wir gehen nicht davon aus, dass die Gewässer kippen werden“, erklärt Stadtsprecherin Anja Gladisch auf Anfrage der WAZ. Das Hauptaugenmerk liege zurzeit darauf, dass die Eichenpfähle in der Innengräfte am Schloss im Wasser stünden. „Wäre das nicht der Fall, könnten sie faulen“, so Gladisch. Deshalb werde die Stadt Wasser einleiten.

Defekter Lüfter wird ausgetauscht

Die Sprecherin bestätigte, dass der bisher am Schloss eingesetzte Lüfter defekt sei. Da die Reparatur teurer als eine Neuanschaffung wäre, habe die Verwaltung ein neues Gerät zur Belüftung des Gewässers bestellt. Bereits am Donnerstag, 25. Juli, soll dieser am bisherigen Standort in Betrieb gehen. Das Wasser an der Innengräfte sei aber trotz des vorübergehenden Ausfalls des Lüfters in Ordnung.

Stichwort Kanadagänse: „Ja, die Wege werden vollgekotet“, bestätigt Gladisch die Beobachtungen von Bürgern. Die Zahl der Gänse vermehre sich ständig, woran auch Bürger nicht unschuldig seien. Es sei ein Problem, dass die Tiere gefüttert würden. Letztlich führe die starke Population auch dazu, dass andere Tierarten verdrängt würden. Das sei nicht nur am Schloss der Fall, sondern unter anderem auch am Ostbachtal, im Dorneburger Park und im Wanner Stadtgarten. Zahlen lägen aber nicht vor.

Eiertausch, hohe Wiesen, Jagd

Es gebe verschiedene Möglichkeiten, die Population der Kanadagänse zu reduzieren, berichtet Anja Gladisch. Die Stadt prüfe derzeit mehrere Optionen wie Eiertausch, hohe Wiesen sowie Jagd und suche nach der besten Lösung.

Hinweise von Spaziergängern, dass die Kanadagänse im Schlosspark immer aggressiver würden, kann die Stadt nicht bestätigen: „Aus unserer Sicht sind die Tiere eher zutraulich. Wenn man sie ärgert, können sie allerdings auch aggressiv werden.“