Herne. Der Herner Verein „Vielfalt“ setzt sich für eine gute Palliativbetreuung zu Hause ein. Wie sie ihren prominenten Mitstreiter Jürgen Vogel gewann.
Schauspieler Jürgen Vogel ist Botschafter des Herner Vereins „Vielfalt“. Der Verein um den Palliativarzt Anton Preissig unterstützt die ambulante palliative Betreuung zu Hause und in Heimen. Neben den Patienten sollen auch Angehörige, vor allem Kinder, mit ihrer Trauer nicht allein gelassen werden. In einer Videobotschaft erklärt Vogel, der selbst sechs Kinder hat, warum er dabei ist.
Schauspieler schätzt die Arbeit des Vereins
„Ich engagiere mich für den Verein, weil ich finde, dass das eine wahnsinnig wichtige Arbeit ist“, sagt der Schauspieler. „Ich mache das sehr gerne.“ Er unterstütze seit Jahren auch „Sternenbrücke“, ein Kinderhospiz in Hamburg.
Der Verein konnte Jürgen Vogel gewinnen, weil eines seiner Mitglieder mit dem Schauspieler verwandt ist: Benjamin Vogel aus Herne ist der Cousin des Schauspielers, der in Hamburg und Berlin lebt. Man sehe sich selten, sagt Benjamin Vogel. „Aber wir telefonieren oder schreiben über What’s App.“ Jürgen Vogel sei beruflich ständig unterwegs und höchstens mal bei einem Dreh in Köln persönlich anzutreffen. Benjamin Vogel (36) ist in Herne groß geworden und arbeitet als stellvertretender Pflegedienstleiter im Seniorenzentrum Protea Care am Strünkedepark.
Prominente sind nicht leicht zu gewinnen
„Es ist schwierig, Prominente zu bewegen, Vereinsbotschafter zu werden“, erklärte „Vielfalt“-Sprecher Rainer Burg am Mittwoch beim Pressetermin mit Oberbürgermeister Frank Dudda. Deren Wert sei aber nicht hoch genug einzuschätzen. Und: Wenn einmal ein bekannter Name auftauche, sei es einfacher, weitere prominente Unterstützer zu finden. „Ich möchte zwei oder drei Botschafter gewinnen“, sagt Burg.
Oberbürgermeister Dudda unterstrich den Wert des Vereins. „Das Gesundheitssystem ist nicht ideal aufgestellt“, sagte er. Deshalb finde sich für Menschen „in extrem schwierigen emotionalen Lagen“ nicht immer eine Unterstützungsmöglichkeit. Hier springe der Verein ein.
„Vielfalt“ gibt es seit fünf Jahren
„Vielfalt“ wird seit fünf Jahren da aktiv, wo die Leistungen der Krankenkassen in der ambulanten palliativen Betreuung aufhören. Zum Beispiel, wenn ein Kind ein Elternteil verliert und professionelle Hilfe benötigt. Zu solchen Spezialisten stellt der Verein schnell einen Kontakt her und bezahlt sie auch. Darauf werde demnächst auch das Herner Jugendamt hinweisen.
Der Verein hofft, seinen Botschafter nächstes Jahr im Mai persönlich in Herne begrüßen zu können. Dann feiert „Vielfalt“ sein zweites Benefizfest.