Herne. Folk-Fans sind wetterfest: Das bewies sich einmal mehr am Samstag im Schlosshof, wo das Guinness floss und drei Bands den Besuchern Beine machten.
Der Sommer mit seinen langen Tagen lädt von Natur aus die Menschen zum freudigen Miteinander an die schönsten Orte der Stadt, wo es gerne mal bis in die späten Abendstunden rund geht. Das Schloss Strünkede etwa ist ein solcher Ort, der am Samstag neben seiner romantischen Kulisse Lieder für das Tanzbein und eine Küche für jedermann bot.
Drei Bands und Guinness vom Fass
So fing die Konzertreihe an
Angefangen hat Horst-Dieter Jebram mit australischen Folk-Bands, die er in seiner ehemaligen Kneipe - der „Sonne“ - hat spielen lassen.
Später öffnete man sich auch für irischen Folk.
Der Strünkeder Sommer findet in diesem Jahr vom 19. Mai bis zum 15. September statt. Das ausführliche Programm ist unter www.herne.de abzurufen.
„Folk und Rock im Schloss“ bringt hier Freunde irischer Braukunst in einem bunten Lichtermeer zusammen, das auch am späten Abend allem Wetter trotzt. Mit frisch gezapften Guinness vom Fass und drei Bands, auf die es sich damit perfekt anstoßen lässt, ist die Atmosphäre auch einfach zu wohlig, als dass ein paar Tropfen Regen diese hätten kippen können.
Los geht es mit den „Feuersteins“, deren Wurzeln zwar nicht bis in die Steinzeit zurück ragen, die sich jedoch in einem weiten Spektrum aus traditionellem keltischem und amerikanischem Folk bewegen. Die Familienband sorgt gleich zu Beginn für gute Laune und stört sich auch nicht an den aufgezogenen Wolken.
Dieselknecht spielen Lieder über die Ferne
Musik für unterwegs ist genau das Ding von „Dieselknecht“, die mit Slide-Gitarre und Liedern über die Ferne den perfekten Soundtrack für jedes Roadmovie schreiben und mit viel Energie auch live performen. Unterdessen gibt es vieles gegen den kleinen, aber auch großen Hunger: die Bratwürste etwa brutzeln in fleischiger Ausführung oder vegan aus geschredderten Erbsen auf dem Grill; Getränke gibt es ebenso für alle Geschmäcker.
Am späten Abend ziehen noch einmal dichte Wolken auf, durch die lautlos Blitze zucken, was besonders gefährlich ist, weiß Marina Hummel: „Das ist leider kein gutes Zeichen und natürlich hätte ich mir heute mehr Besucher gewünscht, aber die Leute, die da sind, haben gut mitgemacht “, erzählt die Projektleiterin des Kulturbüros.
Regenschirme und wasserfeste Schuhe
Immerhin gut 250 Besucher haben den Innenhof des Schlosses über den Tag verteilt belebt, von denen einige in weiser Voraussicht Regenschirme und wasserfestes Schuhwerk bei und an sich tragen. Als im Set der Headliner von „In Search of a Rose“ die Befürchtungen wahr werden, und dicke Tropfen vom Himmel fallen, ist es daher für einige kein Grund sich unter die bereitstehenden Schirme zu stellen. Viel lieber geht es vor der Bühne, Arm in Arm eingehakt mit der Liebsten und mit kindlicher Freude im Gesicht rund. Der irische Folk-Punk kommt bestens an und zeigt den Wettergöttern am späten Abend noch einmal, wer die Hosen an hat. Und das scheint zu funktionieren, denn wenig später schon schiebt ein Besen das Wasser unter dem Zelt der Bühnentechniker hervor und das schlimmste ist überstanden.
Jubiläumsfestival am liebsten an zwei Tagen
Zum 25-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr möchte Organisator Horst-Dieter „Hotte“ Jebram das Event an zwei Tagen stattfinden lassen, da die Resonanz immer durchweg positiv ausgefallen sei: „Ich stelle mir eine Mischung aus alten und neuen Sachen vor, um für jeden etwas bieten zu können“, erzählt Horst-Dieter Jebram im Kaminzimmer des Schlosses und betont die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Indes geht es vor der Bühne langsam Richtung Feierabend, nicht ohne ein letztes Mal die Klamotten trocken zu schütteln, ehe es dann ins warme Bett geht.