Herne. Der Herner Koray Oguz (19) lebt seinen Model-Traum: Auf der Mailänder Fashion Week lief er für Versace. Wie er entdeckt wurde, was er nun plant.
Perfekte Voraussetzungen für den Traumjob Model: 185 Zentimeter trainiertes Gardemaß, kurze Haare und dunkle Augen – Koray Oguz ist ein schöner Mann. Doch seine Attraktivität hat Herne nicht mehr exklusiv: Er ist jetzt als erfolgreiches Model auf den internationalen Laufstegen unterwegs.
„Das Modeln hat mich schon immer gereizt“, erzählt der 19-Jährige. Es fasziniere ihn, Designerklamotten vor allen Anderen zu tragen und sich präsentieren zu können. 2018 habe er, damals noch als Schüler, einfach mal professionelle Fotos von sich schießen lassen und sich damit bei Modelagenturen beworben.
Alle Agenturen wollten ihn
Mit einer sehr guten Quote: Bei vier Agenturen habe er sich persönlich vorgestellt, alle vier hätten ihm einen Vertrag angeboten. Für Jobs in Deutschland ist er nun bei der bekannten Hamburger Agentur Modelwerk unter Vertrag. Korays spezieller Look mache ihn einzigartig in der Branche, sagt sein Agent Jannik Paare.
„Modelwerk betreut auch Topmodels wie Candice Swanepoel oder Coco Rocha“, erzählt Oguz stolz. Und auch menschlich passe es. Das sei ihm wichtig, genauso wie der Rückhalt seiner Familie. Seine Mutter Meltem habe er schon vor der ersten Bewerbung eingeweiht, sie habe ihn immer unterstützt. Seinem Vater Mehmet habe er hingegen erst nach der Vertragsunterzeichnung im August 2018 von seinen Plänen erzählt.
Strenge sei nicht der Grund für seine Zurückhaltung gewesen. „Meine Eltern sind sehr modern eingestellt.“ So reagierte sein Vater auch ziemlich cool, als er ihm von seinem neuen Job erzählte. „Ich hatte einfach Angst, dass er mir das Modeln nicht zutraut.“
Schule gegen das Modeln getauscht
Er werde regelmäßig gebucht, beispielsweise für Magazin-Shootings oder als Model für Online-Shops. „Nach zwei Monaten im Modelbusiness habe ich mich dazu entschieden, mit meinem Fachabi zu pausieren, um mich komplett auf meinen Traumjob zu konzentrieren.“ Mit Erfolg. „Das Beste, was mir bisher passiert ist, war der Job für Versace“, erzählt er begeistert.
Und das kam so: Sein Agent habe ihn für Jobs im Ausland bei einer renommierten Agentur empfohlen, die ihn prompt unter Vertrag genommen habe. „Ich dachte, ich träume, ich konnte das gar nicht realisieren!“
Von Baukau nach Mailand
Die Agentur vermittelte ihm sein erstes Casting im Ausland – für Versace auf der Mailänder Fashion Week. Oguz überzeugte auf Anhieb und bekam den Job: „Da ging ein Traum in Erfüllung: zusammen mit Supermodels wie Irina Shayk und den Hadid-Schwestern auf dem Catwalk – es war mega!“
Realschulabschluss in Sodingen
Koray Oguz ist in Bochum geboren und in Herne aufgewachsen. Seinen Realschul-Abschluss machte er an der Gesamtschule Mont-Cenis.
Er wohnt mit seinen Eltern, drei Geschwistern und vier Haustieren in der Nähe von Schloß Strünkede. Koray Oguz ist zurzeit Single.
Für seine Karriere trainiert er viermal die Woche im Fitnessstudio, pflegt seine Haut und achtet auf seine Kleidung. Seine nächsten Ziele: für Louis Vuitton gebucht werden und mit dem türkischen Fotografen Mert Alas arbeiten.
Sein Erfolg fühle sich noch unwirklich für ihn an: Er habe nun mehr als 8000 Follower in den Sozialen Medien. Topmodel Gigi Hadid postete ein Foto von Oguz in ihrer Instagram-Story. Stars aus der Türkei hätten ihm gratuliert und ihn eingeladen, genauso wie der Herner Oberbürgermeister. Er erklärt sich das so: „Ich bin das erste türkisch-stämmige Model und auch das erste Model aus Herne, dass für Versace laufen durfte.“
Sein zweiter Traum: eine Cocktail-Bar
Ihm sei wichtig, nicht abzuheben. „Ich möchte nicht, dass die Leute denken, ich sei eingebildet.“ Deshalb poste er zwar in den Sozialen Medien, aber erzähle sonst nicht viel von seinen Erfolgen. „Ich glaube, es ist gut, dass ich noch bei meiner Familie wohne.“ Hier kümmere er sich gerne um seine Nacktkatze, zwei Papageien und seinen Hund.
Er wisse natürlich, dass seine Zeit als Model begrenzt sei und plane deshalb für die Zukunft: „Ich spare jeden Monat die Hälfte meiner Einnahmen für die Zeit nach dem Modeln.“ Er könne sich vorstellen, eine Cocktail-Bar zu eröffnen: „Das wäre dann mein zweiter Traumjob!“