Herne. Der Ostbachteich in Herne ist in einem schlimmen Zustand: An der Oberfläche treiben tote Fische, Bürger sind entsetzt. Das macht die Stadt.

Kippt der Ostbachteich? Oder ist er womöglich schon tot? Das fragen sich Bürger, die den Teich an der Sodinger Straße sehen. Das Wasser ist trüb, tote Fische und Algen treiben an der Oberfläche.

Hiltrud Buddemeier, Chefin des BUND in Herne, spricht gegenüber der WAZ von einem Desaster. Über all die Jahre habe es bei hohen Temperaturen Probleme gegeben, so schlimm wie jetzt sei es nach der Hitze dieser Tage aber noch nicht gewesen. Auch im Internet machen Bürger ihrem Ärger Luft. „Der Zustand ist unmöglich! Mir kommen die Tränen, wenn ich das sehe!“, lautet nur eine Stimme. Tenor: Die Stadt müsse was tun, um den Sodinger Teich zu retten. Das meint auch Hiltrud Buddemeier. Wichtig sei zunächst, dass die Sauerstoffzufuhr verbessert werde. Dann müsse die Verwaltung dem Teich „grundlegend zu Leibe rücken“.

An der Oberfläche schwammen tote Fische.
An der Oberfläche schwammen tote Fische. © Gerd Biedermann

Stadt holt tote Fische aus dem Wasser

Am Montag, sagte Stadtsprecherin Anja Gladisch, holten Mitarbeiter des städtischen Fachbereichs Stadtgrün zunächst die toten Fische aus dem Ostbachteich. Das Problem: Das rund 4500 Quadratmeter große Gewässer sei mit einer Tiefe von gerade mal etwa einem Meter nicht tief genug, habe keine Beschattung und heize sich dadurch zu sehr auf.

Der Teich habe zudem womöglich eine Betonsohle. Das vermute die Stadt, weil das Ufer aus Betonelementen, konkret: aus Rasengittersteinen bestehe. Bestätige sich dieser Verdacht, könne der Ostbachteich auch nicht tiefer ausgebaggert werden, um für mehr Bewegung und eine bessere Durchmischung zu sorgen. Ob der Boden aus Beton bestehe, sei aber nicht sicher, da der Teichgrund mit einer dicken Schlammschicht bedeckt sei.

Firma nimmt Wasserproben

In dieser Woche, so Gladisch, komme noch eine Firma, die die Algen entferne. Eine andere Firma sei zudem beauftragt worden, regelmäßig Wasserproben zu nehmen, um die Wasserqualität zu untersuchen. So soll geklärt werden, was dem Teich fehle und wie die Stadt das Problem beheben könne, sagt die Stadtsprecherin. Sie betont zugleich: „Wir sind auf der Suche nach einer Lösung insbesondere im Hinblick auf die Zukunft des Teiches.“

Nach der Bund-Vorsitzenden Buddemeier sind neben einer mangelnden Sauerstoffzufuhr auch die vielen Kanadagänse und nicht zuletzt die Besucher selbst Schuld an dem Zustand. Was Letztere angeht, kritisiert sie: „Tütenweise schmeißen sie Brot in den Teich, außerdem werfen viele den Inhalt ihrer Aquarien da rein.“

Die Stadt will am Mittwoch bei einem Pressetermin über die Situation am Ostbachteich sowie die Hintergründe und Maßnahmen, die der Fachbereich Stadtgrün realisiert, um den Teich zu schützen, informiert