Herne. Eineinhalb Jahre haben die Schüler den Abiball vorbereitet. Am Samstag wird endlich gefeiert – in Outfits die zum Teil mehr als 400 Euro kosten.

Die Prüfungen haben Louisa Jubt und Moritz Rohmann hinter sich gebracht, den Schulabschluss in der Tasche. Gebührend gefeiert werden soll dieser am Samstag, gemeinsam mit Mitschülern, Lehrern und Verwandten im Herner Kulturzentrum.

Anderthalb Jahre für die Vorbereitungen

Die beiden Abiturienten des Otto-Hahn-Gymnasiums sind Teil des 20-köpfigen Komitees, das sich bereits seit anderthalb Jahren mit der Organisation des Abiballs beschäftigt. Die Schüler haben dafür einiges an Kosten und Zeit investiert. „Wir waren anfangs etwas überrascht, was bei so einem Abiball alles zu beachten ist , aber das Kuz hat uns nach der Vertragsunterzeichnung eine Checkliste gegeben, die wir dann abarbeiten konnten“, erzählt Jubt. Neben dem zeitlichen Aufwand sei es aber vor allem die Finanzierung gewesen, die die Schüler beschäftigte.

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Rund 12.000 Euro galt es aufzubringen. Raummiete, Personal, Gema-Gebühren und Catering bereits inklusive, sei dies noch eine vergleichsweise kleine Summe, wie Jubt betont. Ein Großteil der Kosten sei durch die Beitragszahlung von 120 Euro pro Schüler abgedeckt. Dazu kommen weitere Einnahmen aus „Abi-Parties“ und Waffelverkäufen. Mit den Eintrittskarten für den Abiball werde das Catering finanziert.

Nicht alle Abiturienten wollen feiern

Doch nicht alle Schüler seien bereit, diese Kosten mitzutragen, wie Louisa Jubt erzählt: „Einige haben an der Veranstaltung an sich kein Interesse, anderen sind es die Kosten nicht wert. Aber für diejenigen ist der Abiball ja auch kein Muss.“ Sie selbst freue sich auf den Abend: „Wäre der Trend der Abibälle nicht nach Deutschland übergeschwappt, würde mir zwar wahrscheinlich nichts fehlen, aber ich denke, es ist ein schöner Rahmen, um die gemeinsame Zeit Revue passieren zu lassen.“

Abschlussball in Eigenregie organisiert

Das Geschäft mit den Abibällen boomt.

Abiturienten haben auch die Möglichkeit, Eventagenturen mit der Organisation ihres Abschlussballes zu beauftragen.

Am Otto-Hahn-Gymnasium sei dies keine Option gewesen wie Louisa Jubt erzählt.

„Uns war es wichtig, unseren Abschluss in Eigenregie zu organisieren“, sagt sie.

Ähnlicher Meinung ist Moritz Rohmann: „Wir haben bisher einen Großteil unseres Lebens in der Schule verbracht und das Abitur ist jetzt der Abschluss dieses ersten wirklich wichtigen Abschnitts. Da freut man sich als Mann endlich mal einen Anzug tragen zu können, wozu man bisher nicht oft die Gelegenheit hatte, das ist schon ein anderes Gefühl.“ Dementsprechend hat der 17-jährige an seinem Outfit auch nicht gespart: 450 Euro hat der neue Anzug samt Schuhen und Änderungen gekostet. Wie die beiden an ihrem großen Tag aussehen werden, bleibt noch ein Geheimnis. Bis Samstag bleiben die neuen Outfits im Schrank, um keine Flecken zu riskieren, wie beide schmunzelnd erklären.

Wehmütig und erleichtert zugleich

Dass die Schulzeit mit dem Abiball nun endgültig zu Ende geht, stimmt die Abiturienten sowohl wehmütig, als auch erleichtert. „Die letzten zwei Jahre waren die schönsten, weil man von den Lehrern ernster genommen wurde und nochmal neue Leute kennengelernt hat. Das werde ich schon vermissen“, so Rohmann. Aufgeregt seien sie vor allem wegen ihrer Moderation am Samstag, wie Louisa Jubt einräumt: „Wir hoffen, dass alles glatt läuft, wir uns nicht verhaspeln und es für alle ein schöner Abschluss wird.“