Herne. Bei bestem Festivalwetter sind am Wochenende die Herner in den Schlosspark geströmt. Was es auf den Bühnen und den Wiesen zu sehen gab.

Pünktlich um 14 Uhr kam am Samstag die Sonne heraus, als sich auch in diesem Jahr wieder die verschiedenen Herner Kulturinitiativen im Schlosspark Strünkede zum Kulturfestival trafen. Die Holzkohle glühte in den Grills, die Getränkestände waren für den Ansturm bereit. Bernd Zinsius, Fachleiter der Herner Musikschule, begrüßte die Gäste mit dem diesjährigen Motto „Miteinander, Mitmachen, Mittendrin.“

Stuhlreihen waren gut gefüllt

Das musste man sich nicht zwei Mal sagen lassen. Das Herner Kulturfestival ist ein „Festival für Auge und Ohr“. Auf Bühnen im Schlosspark und im Schlosshof sorgten Musikerinnen und Musiker für die akustischen Erlebnisse. Bei klassischer Musik, Jazz, Reggae, Rock, Blues und Weltmusik war für jeden etwas dabei. Mal ein bisschen laut, mal ein wenig schräg. Aber die Reihen direkt vor den Bühnen waren immer gut gefüllt.

Am Stand der Jugendkunstschule
Am Stand der Jugendkunstschule © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Bei den zahlreichen Mitmachangeboten standen die Kinder schon mal Schlange. Im Schlosshof wurden wieder Trommeln gebastelt und gleich ausprobiert. Das Emschertal-Museum lockte mit Kostümen. Man konnte sich schminken lassen, Puppen bauen oder auch mal einer Geschichte zuhören. Die Bücherei bot günstige Bücher für Jung und Alt an. Eine Hüpfburg bot sich zum Austoben an. Wer Lust hatte, konnte mit den Vertretern der Herner Kulturinitiativen reden und sich über deren Angebote informieren.

Verschiedene Düfte verführten zum leiblichen Genuss. Die Besucher erwartete ein breites Angebot: von der Bratwurst zum Döner, vom afrikanischen Hähnchen bis zu türkischen Süßigkeiten.

Viele Kunststile in der Städtischen Galerie

Ein wenig ruhiger ging es der Städtischen Galerie zu. Dort trafen sich verschiedene Künstlerinnen und Künstlern und genauso viele Kunststile. Frösche musizierten neben blühenden Blumenbildern, Flamingos tanzten neben Müttern mit Kindern. Die Künstlerzeche hat ihre Ausstellung „Schwarz“ der letzten N8chtschicht mitgebracht. In den Räumen der Villa entfalteten die Bilder und Objekte noch einmal eine ganz andere Wirkung. In den oberen Räumen setzte sich die Mischung fort. Bilder, die aus der Farbe leben, hingen neben gegenständlichen Arbeiten.

Städtische Galerie schließt

Die Ausstellung in der Städtischen Galerie war die vorerst letzte. Das Haus schließt am Montag für unbestimmt Zeit.

Laut Museumsleiter Oliver Doetzer-Berweger gehe die Galerie zunächst in die Sommerpause, der die lange geplante Renovierung folgen soll. Deren Beginn stehe wegen ausstehender Förderbescheide noch nicht fest.

In der Kulturausschusssitzung am 25. Juni soll Genaueres bekannt gegeben werden.

Wie immer war auch der Foto-Film-Club Wanne-Eickel mit dabei. „Wir haben uns ganz auf Motive aus unserer Stadt konzentriert“, erklärte Vorsitzender Klaus Peter Schubert. Hier konnte man den besonderen Blick auf unsere Stadt genießen: vom verhüllten Schloss über historische Bauten zum Rhein-Herne-Kanal. Das Schollbrockhaus war für den Herner Künstlerbund reserviert. Leider nutzten nur sechs Teilnehmer die Gelegenheit, ihre Arbeiten zu präsentieren. So blieb das Obergeschoss leer. Von den neuen Mitgliedern des Künstlerbundes überraschte Daniel Pajonk mit seinem großen Bild „Grube“, eine dunkle Erinnerung an die Zeiten des Bergbaus.

Erfolgreiche Bandfusion am Sanstagabend

Geradliniger Rock: die Band Sustained Fire
Geradliniger Rock: die Band Sustained Fire © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Mit der Bandfusion Open Air klang am Samstagabend bei bestem Festivalwetter der erste Tag lautstark aus. Zehn Bands gaben für jeweils eine Viertelstunde auf der Bühne alles. Ausgeloste Headliner waren die Josew Beuys Boys. „Eine runde Sache“, fasste Jakob Terlau vom Rockbüro die Stimmung zusammen.

Das jährliche Festival der Kunst und Kultur präsentierte ein breites Spektrum der Kulturen. Ein friedliches Nebeneinander, wenn Hardrockfans mit ihren schwarzen Kutten neben der türkischen Großfamilie sitzen. Die einen das Glas Bier in der Hand, die anderen den Tee.