Der Herner Rapper M.I.K.I arbeitet an einem neuen Album, „Kurvenmukke 2“. Fußball ist dabei nur ein Thema, erklärte er im Gespräch mit der WAZ.
M.I.K.I ist Kurvenrapper, Vater und jemand, der gerne mal mit seinen Songs auf den Tisch haut, wenn ihm etwas nicht passt. Über seine Liebe zum Fußball, den FC Herne 57 und sein neues Label „Malochermusik“ hat sich der 30-jährige Michél Puljic mit Christian Steube unterhalten.
Anfang des Jahres hat der Rapper und Labelgründer Reece „Kopfnussmusik“ dicht gemacht. Wie geht es jetzt mit Ihrer Musik weiter?
Zur Person
Michél Puljic alias M.I.K.I. ist in Börnig aufgewachsen, wo er bis heute lebt.
Er besuchte die Grundschule Börsinghauser Straße und anschließend das Otto-Hahn-Gymnasium in Herne.
2007 nahm er die ersten Rap-Songs auf und veröffentlichte im Jahr 2013 sein erstes Album „Malochersohn“, das sich vorrangig mit dem Fußball auseinandersetzte. www.facebook.com/malochersohn, www.facebook.com/MalocherMusikLadys
Das neue Label heißt Malochermusik.
M.I.K.I: Es wird in nächster Zeit so einiges passieren. Über Nacht habe ich erfahren, dass das Label zu macht und habe darauf hin das Internet nach einem geeigneten Studio durchforstet. Mein erster Song „Für immer Legenden“ kam bereits über mein neues Label heraus. Ich werde mich jetzt erst mal auf mein Album „Kurvenmukke 2“ konzentrieren und dann werde ich das Ganze weiter strukturieren. Gerne möchte ich später weitere Köpfe dabei haben, aber dazu muss es musikalisch und vor allem menschlich passen. In der Branche wirst du oft verarscht und es ist schwer die richtigen Leute zu finden, denen du vertrauen kannst. Derzeit bin ich mit vier Studios im Gespräch und kläre grade die Details für meine Aufnahmen. Bisher sind acht Songs aufgenommen, aber ich werde wohl alle noch einmal aufnehmen, sobald ich ein festes Studio gefunden habe, damit keine unterschiedlichen Klangcharakteristika durch das unterschiedliche Equipment entstehen.
In welche Richtung geht die Reise mit Ihrem neuen Album und für wen wird es interessant sein?
Für die Leute, die „Kurvenmukke 1“ gut fanden, und ich würde behaupten, dass ich mich für dieses Album noch einmal gesteigert habe. Es wird z.B. wieder ein Song gegen RB Leipzig geben, aber dieses mal will ich den Leuten erklären, warum die Scheiße sind, anstelle sie nur zu beleidigen. Zudem wird es humorvolle Tracks, kritische gegen den DFB oder Regeln, wie etwa dem Videobeweis, geben. Es werden auch Songs enthalten sein, die nichts mit Fußball zu tun haben. Ich kann eben nicht immer nur darüber rappen, das würde langweilig werden. Viele Titel handeln von meinem Leben, der Liebe und dem Ruhrpott. Unter den neuen Titeln sind auch düstere Songs, wie „Papa war ein Verbrecher“, in dem ich die schlechte Vergangenheit von mir aufarbeite, um meinem Sohn zu zeigen, wie es nicht laufen soll.
Fußball ist Ihre große Leidenschaft, mit der sie auch kritisch umgehen. Ecken Sie damit an?
Es gibt den und den M.I.K.I: Ich kann lieb sein, wenn du lieb zu mir bist, dann gebe ich das doppelt zurück, aber das gilt eben auch für das Gegenteil. Ich kann mich eben auch aufregen und meine Meinung sagen, wofür ich oft innerhalb der Fußballszene kritisiert werde. Vor einiger Zeit etwa bekam ich einen großen Shitstorm, weil ich mich abfällig über den BVB geäußert habe. Aber ich bin da charakterstark und Rap ist eben mein Sprachrohr.
Für unser Treffen haben Sie diesen Platz vorgeschlagen. Welche Bedeutung hat der FC Herne 57 für Sie?
Hier auf dem Platz des der FC Herne 57 spiele ich seit ein paar Jahren Fußball, wobei die Kreisliga gewissermaßen die Ablenkung von meinem Alltag ist. Ich bin gerne hier auf dem Sportplatz, zumal ich mit drei Jahren auch auf einem Ascheplatz angefangen habe zu spielen. Ich habe viele geile Vereine erlebt, aber die Kameradschaft hier ist unnormal hoch: Wir feiern zusammen oder fliegen gemeinsam nach Malle. Es ist eben sehr schön hier. In meinen Liedern rappe ich viel über Tradition und Nostalgie, und dieser Platz hier ist eben noch wie die ganz früher.