Herne. . Firmen der acht Partnerstädte Hernes bekommen kostenlose Büros im Shamrockpark. Ziel ist die langfristige Ansiedlung von Firmen.
Die Wappen von Belgorod, Konin, Luzhou und Co. zieren seit Dienstag, 11. Juni, Schilder an Büroräumen im Business Center auf dem ehemaligen RAG-Gelände: Firmen aller acht Partnerstädte Hernes können nun die Möglichkeit nutzen, von hieraus wirtschaftliche Strippen zu ziehen.
„Durch die Büros wollen wir den wirtschaftlichen, aber auch kulturellen Austausch fördern“, sagte Hubert Schulte-Kemper, Vorstandsvorsitzende der Fakt AG und Eigentümer des Shamrockparks, bei der Eröffnungsfeier.
Man wolle in Herne etwas Einzigartiges aufbauen, was es in anderen Städten nicht gebe: „Ziel ist es, Unternehmen und Investoren aus den Partnerregionen beim Markteintritt im Ruhrgebiet und in Deutschland zu unterstützen.“ Man wolle aber auch gemeinsam Projekt anstoßen, insbesondere aus den Bereichen Mobilität und Energie. Eine Kooperation mit dem Projekt Liechtenstein Languages soll dazu beitragen, dass Sprachbarrieren abgebaut werden.
Kostenlose Nutzung der Räume
Die Büros, die alle auf einer Etage entlang eines langen Flures liegen, sollen aber auch eine Anlaufstelle für Unternehmen aus der Region werden, die sich für ein Engagement in den Partnerregionen interessieren. Die 20 bis 25 Quadratmeter großen Büroräume werden den Unternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt. Diese können dann bei Bedarf genutzt werden. Vorschriften für eine Nutzungsdauer gebe es noch nicht.
„Langfristig wollen wir aber natürlich erreichen, dass sich diese Initiative auch für uns rentiert“, erklärt Projektkoordinator Thomas Klement von der Fakt AG. Ziel sei es, dass einige Unternehmen sich langfristig ansiedeln und im Shamrockpark Büroräume anmieten. „Mit unserem Angebot wollen wir den ausländischen Unternehmen den Standort Herne zunächst einmal schmackhaft machen.“ Insbesondere Start-ups seien willkommen. Und er verrät: Vertreter der russischen Stadt Belgorod hätten bereits starkes Interesse gezeigt. Mit der Zeit müsse sich zeigen, wie diese Idee bei den Partnerstädten ankomme und wie oft und lang die Räume frequentiert werden. „Im Optimalfall entsteht ein Netzwerk, dass auch andere ausländische Firmen anlockt“, so Klement.
Herne statt Düsseldorf
Prominente Gäste
Prominente Gäste auf der Eröffnungsfeier waren neben Ratsmitgliedern der Stadt Herne der Generalkonsul der Republik Türkei aus Essen, Sener Cebeci sowie der Stellvertretende Generalkonsul der Russischen Föderation aus Bonn, Valery Sidorov.
Sidorov sprach von einem Austausch mit Herne über die Thematik Müllverbrennung.
Die Idee, den Partnerstädten Büros anzubieten, sei bei Gesprächen mit Schulte-Kemper entstanden, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda. Die Eröffnung der Büros sei ein weiterer Schritt dahin, den Shamrockpark zu einem Landmarkenprojekt in Sachen Strukturwandel und Innovationskraft zu gestalten.
Mit der Initiative wolle man ausländische Firmen überzeugen, dass sie sich nicht zwingend in Düsseldorf, sondern ebenso gut in Herne ansiedeln können. Frank Dudda: „Das Kapitel der Internationalisierung des Bergbaus ist abgeschlossen. Nun haben wir die Möglichkeit, gemeinsam die Internationalisierung anderer Bereiche voranzutreiben.“