Herne. . Vor zwei Jahren erreichten seine „Pottoriginale“ Kultstatus. Jetzt hat Regisseur Gerrit Starczewski wieder im Stadion am Schloss gedreht.
Die „Pottoriginale“ kommen nach ihrem Debüt im Jahr 2017 zurück auf die Leinwand. In der Real-Arena am Schloss Strünkede, wo die Sonne unnachgiebig auf den Rasen knallt, hat der Regisseur des ersten Fußball-Kult-Roadmovies, Gerrit Starczewski, wieder echte Originale wie „VfL-Jesus“ oder „Glockenhorst“ um sich geschart, die in Fußballkreisen Kultstatus genießen.
Komparsen haben sich nicht verkleidet
Für den Drehtag haben sie sich nicht extra in Schale werfen müssen, denn „die laufen immer so rum“, erklärt Tim Eibold. Der sportliche Leiter der Westfalia Herne hat auf Anfrage des Regisseurs das Stadion zur Verfügung gestellt. Dieses sei neben dem Vonovia Ruhrstadion in Bochum das schönste im Ruhrgebiet, so Starczewski.
Für ordentlich Radau sorgt eine Bande Rocker, die direkt aus den 70ern gefallen zu sein scheint: Mit Metal-Mähnen, knallengen Hosen – inklusive Patronengürteln – und Kutten von ganz früher geht die obligatorische Palette Hansa Pils über den Köpfen der verfeindeten Mannschaft aus Haltern hops.
Profikameramann hat schon „Tatort“ gedreht
„Die Leute haben zuerst komisch geguckt, als sie die merkwürdigen Gestalten hier gesehen haben. Wir mussten ihnen schließlich erklären, dass wir einen Film drehen“, erzählt Tim Eibold mit einem Lachen. Für Bilder, die sich sehen lassen können, sorgt an diesem Tag unter anderem Kameramann Roman Schauerte, der bereits für den „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“ tätig war und nun die Laienschauspieler zum Einmarsch in das Stadion positioniert.
„Er ist ein großer Gewinn für die Dreharbeiten“, so Tim Eibold, der die Qualität der Bilder aus dem ersten Teil bemängelt. Die verkorkste Truppe aus dem Pott steht schließlich da, mit Kippe im Mundwinkel und Dosenbier in der Hand, so dass Walter Frosch vom FC St. Pauli stolz auf die Jungs gewesen wäre.
Mit Humor und trotzdem ernsthaft gearbeitet
Trotz allen Humors wird hier ernsthaft gearbeitet und Gerrit Starczewski korrigiert immer wieder Nuancen und gibt klare Anweisungen an sein Team: „Das war schon gut, aber ich will, dass es geil wird!“, ruft er den auf Kommando pöbelnden Komparsen zu, bis die Szene schließlich im Kasten ist und das anschließende Pokalfinale der beiden ungleichen Mannschaften gedreht werden kann. Die Dreharbeiten erstrecken sich dabei über den ganzen Tag und treiben allen Beteiligten den Schweiß auf die Stirn.
Wann genau der Film erscheinen wird, ist noch unklar. Geplant jedenfalls sei eine Veröffentlichung Anfang nächsten Jahres.