Herne. An der A 42 in Herne-Börnig entsteht eine Weide für bedrohte Rinder. Das Land hat Bürger informiert. Was es Neues gibt über das „Rote Höhenvieh“.

Es ist ein Ausgleich für die Umwelt: An der A 42 bei Börnig und Castrop-Rauxel entsteht zurzeit eine Weide für die bedrohte Rinderrasse „Rotes Höhenvieh“. Das Projekt der Landesbehörde Straßen.NRW und der Emschergenossenschaft ist ein Ausgleich für den sechsspurigen Ausbau der A 43. Anwohner konnten sich jetzt bei einer Infoveranstaltung über den aktuellen Stand informieren. Die zentrale Botschaft: Zwischen Oktober und Dezember bezieht das liebe Vieh seine neue Heimat.

„Es ist auch für uns selbst ein sehr spannendes Projekt, bei dem wir noch viel lernen können“, sagt Petra Rahmann von Straßen.NRW. Gemeinsam sei sie oft mit Kollegen vor Ort und stehe auch in ständigen Kontakt mit den Anwohnern. Wie auch jetzt bei der Veranstaltung an der Berkelstraße in Börnig.

„Von den meisten Bürgern haben wir sehr positive Rückmeldungen bekommen, natürlich gibt es aber auch einige Bedenken“, so Rahmann. Diese beträfen zum Beispiel die Sicherheit, sowohl in Richtung der A 42 als auch in Richtung der Anwohner. Derzeit sei man dabei, einen zwei Meter hohen Stabgitterzaun auf der Seite der Autobahn zu bauen, um den Bereich abzusichern. Außerdem sei natürlich noch ein Weidezaun entlang der Fläche in Planung. „Der wird technisch auch so ausgestattet sein, dass der Pächter direkt informiert wird, falls der Zaun zum Beispiel an einer Stelle kaputt gehen sollte.“

Sechs Tiere auf die Weide

Straßen.NRW will mit Anwohnern reden und feiern

Bis zur Fertigstellung der Weide und dem Grasen der Rinder will Straßen.NRW weiterhin mit den Anwohnern in Kontakt bleiben.

„Uns ist es wichtig, Gesicht zu zeigen und den Leuten zu vermitteln, dass wir ihre Bedenken auch ernst nehmen“, so Petra Rahmann (Straßen.NRW). Und natürlich wolle man mit ihnen das Ende des Projekts feiern: „Wenn die Tiere auf der Weide sind, ist auf jeden Fall ein kleines Fest geplant.“

Zurzeit laufe bei den Vorbereitungen der Weide alles nach Plan, auch das Gras ist gesät und schon aufgegangen. „Die ersten Rinder werden zwischen Oktober und Dezember auf die Weide kommen“, sagt Petra Rahmann. Sechs Tiere seien zunächst geplant, für rund 15 ist die 21 Hektar große Fläche ausgelegt. „Wir müssen natürlich erst einmal gucken, wie es läuft. Und die Tiere sollen dort ja auch kalben“, erklärt sie. Die Tiere blieben das ganze Jahr lang auf der Weide. Ob noch ein Unterstand gebraucht wird oder den Tieren das Waldstück als Unterschlupf reicht, würden die ersten Monate zeigen. „Wir werden immer wieder gucken, ob wir noch etwas verbessern können“, so Rahmann.

Und nicht nur für die Rinder wird die Weide ein neues Zuhause sein, auch Insekten, wie zum Beispiel Bienen, sollen sich auf der Grünfläche wohlfühlen. „Wir haben deshalb nicht nur Gräser gepflanzt, sondern 20 Prozent der Saat waren auch Kräuter“, erzählt Rahmann. Auch Sodingens Bezirksbürgermeister Mathias Grunert erhofft sich durch das Projekte eine Bereicherung für die Insekten und Pflanzenwelt, „und ein großes Plus an Lebensqualität insgesamt.“