Wie gehen Mittelständler am effizientesten mit Energie um? Ralf Utgenannt weiß es. Er berät Unternehmen im Rahmen eines Programms des Bundes.
Energiewende - damit verbindet man in erster Linie die Gewinnung von Strom aus der Sonnen- und Windkraft. Doch zum großen Wendemanöver zählt eben auch der möglichst sparsame Umgang mit Energie. In großen Unternehmen ist das längst ein Thema, jede nicht verbrauchte Kilowattstunde bedeutet geringere Kosten und damit eine bessere Position im Wettbewerb. Doch im Mittelstand steht die Energie-Effizienz längst nicht immer im Fokus. Einerseits, weil die personellen Mittel fehlen, um sich dieser Materie zu widmen; andererseits, weil man im Unternehmen möglicherweise die Einsparpotenziale unterschätzt.
Dass sie erheblich sein können, weiß Ralf Utgenannt. Er ist selbstständiger Sachverständiger für Energie und hat als einziger Berater in Herne die Zulassung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für das Programm „Energieberatung im Mittelstand“.
Staatliche Förderung für die Umsetzung der Maßnahmen möglich
Für die Umsetzung der im Rahmen der Beratung vorgeschlagenen Maßnahmen können Unternehmen staatliche Förderprogramme nutzen.
Umfassende Informationen und Ansprechpartner gibt es unter machts-effizient.de/mittelstand -beratung oder unter der Rufnummer 0800 0115000 .
Ralf Utgenannt hat sich Anfang des Jahres als Sachverständiger für Energie selbstständig gemacht und bietet weitere Leistungen an: www.utgenannt.de
Mit wenig Aufwand auf langeSicht Kosten senken
Der 54-jährige gebürtige Eickeler kann mit Fug und Recht von sich behaupten, dass er sich in der Energiewelt auskennt. Der Maschinenbau-Ingenieur war unter anderem Technischer Kundenberater bei Ruhrgas, später Abteilungsleiter im Gasverkauf bei Eon-Ruhrgas und von 2009 bis 2013 Prokurist bei Eon. Danach war er für die Gazprom-Gruppe Verkaufsleiter für das Gebiet Westdeutschland, ehe er sich mit Hilfe der Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft selbstständig machte.
Seine Erfahrung: „Viele Unternehmen blicken aufs Personal, wenn es um Sparpotenziale geht, jedoch nicht auf die Kosten für Heizung oder Kühlung.“ Doch er weiß, dass Firmen gar nicht so viel investieren müssen, um danach auf lange Sicht die Kosten zu senken. Utgenannt kennt die zahlreichen Stellschrauben, an denen man drehen kann, damit später unter dem Strich der Rechnung des Energieversorgers ein geringere Summe steht als zuvor. Schon die Optimierung der Beleuchtung könne sich später bei den Kosten bemerkbar machen. Utgenannt geht in die Betriebe, verschafft sich einen Überblick über die Möglichkeiten zum Energiesparen und entwickelt das Konzept.
Mit dem Programm der Bundesregierung erhalten Firmen Förderung bei der Beratung. „Gefördert werden Betriebe, die mehr als 10.000 Euro Energiekosten im Jahr haben“, so Utgenannt. Das könne ein Hotel sein oder eine Bäckerei. Diese erhalten 80 Prozent der Beratungskosten als Zuschuss, maximal 6000 Euro. Auch Unternehmen mit weniger als 10.000 Euro Energiekosten werden unterstützt. Auch sie erhalten einen Zuschuss von 80 Prozent der Beratungskosten, maximal 1200 Euro.