Herne. . „Essen, Trinken, Sehen, Tun“: Die inklusive Kompanie „Windspiel“ tanzte zwischen Kunstwerken, die Eppendorfer Liederfreunde sangen dazu
ETST – Essen, Trinken, Sehen, Tun – heißt eine Reihe in den Flottmann-Hallen, die am Dienstag in die 28. Runde ging, abwechslungsreich und eigenwillig moderiert von dem Künstler und Grafiker Erich Füllgrabe.
Tänzer von „Windspiel“ und Sänger als „Duo“
Enrique Asensis Ausstellung „Duo“, die Skulpturen und Objekte in Beziehung setzt, befindet sich noch im Aufbau. Und Erich Füllgrabe macht sich Gedanken darüber, was ein Duo ist – zwei Musiker. Sie können zum Beispiel ein Duett singen. Während er weiter gut gelaunt und kauzig darüber sinniert und dabei eine Kostprobe der Unzulänglichkeiten moderner Übersetzungsprogramme gibt, startet das Duo des Abends: Die Kompanie Windspiel aus Dortmund und die Eppendorfer Liederfreunde aus dem benachbarten Bochum.
Zu alter Schlagermusik zieht die Kompanie Windspiel, in der Menschen mit und ohne Handicap inklusiv zusammen Kunst machen, von hinten auf und stellt in pantomimischen Aktionen ihre Blumenkübel und Pflanzen zwischen die angeleuchteten Kunstwerke von Enrique Asensi. Und während die experimentellen Performer ihre Gärtnertätigkeiten liebevoll weiterverfolgen, klinken sich die Eppendorfer Liederfreunde mit Schwung und tief empfundenem Ausdruck ein.
Eppendorfer Liederfreunde klinken sich ein
„Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“, singen sie mit ihrem Leiter Martin Nachtigall am Klavier den Erfolgshit der Comedian Harmonists. Wie eine einzige Stimme klingen die Liederfreunde auch in ihrer Interpretation von Katja Ebsteins „Wunder gibt es immer wieder“. Dann können die Besucher einen Carrara-Stein und einen Draht in die Hand nehmen, die Bezug auf die Kunstwerke nehmen. Doch an diesem Dienstag ist die Lust auf das Tun nicht so ausgeprägt: „Wir wollen jetzt den Chor hören, denn wir wollen irgendwann nach Hause,“ ruft eine Frau locker in die Runde. Und in dieser entspannten Atmosphäre klingt das Event dann aus mit einer Pantomime und dem stimmungsvollen Volkslied „Der Mond ist aufgegangen.“