Herne. . Ein Junge ist kürzlich in der Kita Florastraße in Herne an Masern erkrankt. Wie die Kita-Leiterin damit umging und was sie zur Impfpflicht sagt.

Ein Junge, der die Kita Florastraße besucht, ist vor etwa einem Monat an Masern erkrankt. „Die Diagnose war für uns erst mal ein kleiner Schock“, erinnert sich Kita-Leiterin Michaela Krings. Kinderkrankheiten seien den Erzieherinnen generell geläufig, aber mit Masern habe sie es in den 28 Jahren als Erzieherin noch nie zu tun gehabt.

Der Fünfjährige habe Ausschlag gekriegt, die Mutter ließ ihn beim Arzt testen. Diagnose: Masern. „Wir haben dann sofort das Gesundheitsamt informiert, Aushänge gemacht und mit allen Eltern persönlich gesprochen“, erzählt Michaela Krings. Sämtliche Eltern hätten ruhig, besonnen und kooperativ reagiert.

Kita-Leiterin in Herne ist für Impfpflicht gegen Masern

Zu dem Zeitpunkt seien zwei oder drei Kinder der Einrichtung nicht geimpft gewesen. Die Kita habe die Empfehlung des Gesundheitsamtes weitergegeben, diese Kinder vorerst zuhause zu lassen. Auch weitere Eltern behielten ihren Nachwuchs zunächst daheim. Einige Mütter seien schwanger.

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„Ein paar Eltern unterschätzen Masern und die Spätfolgen noch“, sagt die Kita-Leiterin. Solange es keine Impfpflicht in NRW gibt, gelte für sie aber der Elternwille. Ganz persönlich sei sie jedoch für die Impfpflicht: „Wenn der Fall auftritt, wie bei uns, kann es ja schon zu spät sein“, gibt sie zu bedenken. Außerdem: „Wir sehen, dass Krankheiten wiederkommen, die schon fast ausgerottet waren.“ Das gelte auch für Windpocken oder die Krätze.

Dem erkrankten Jungen geht es wieder gut

Christine Milk von der Stadt lobt den Umgang von Kita und Eltern mit dem Thema. Wohl auch deshalb konnte verhindert werden, dass sich ein weiteres Kind ansteckt. Inzwischen sind bis auf ein Kind alle Kinder der Kita geimpft. Dem 5-jährigen Jungen geht es wieder gut.