Herne. . Über 1600 Aktive der Tanzszene stellten sich im Kulturzentrum Herne dem Urteil der Jury. Ein Gala krönte den dreitägigen Wettbewerb der A.S.D.U..
Mit ihren leuchtend gelben Kostümen proben Valeria (9), Alina (8) und Lisa (8) noch einmal die Schrittfolgen, als sie im Foyer des Kulturzentrums warten. Ein bisschen dienen die Übungen wohl auch dazu, gegen das Lampenfieber anzukämpfen. Die drei Mädchen haben über Wochen im Dortmunder Tanzstudio Indance trainiert, nun ist es soweit: Sie stellen sich den kritischen Blicken der Juroren bei den German Open 2019, dem Wettbewerb im Bühnentanz auf Deutschlandebene.
Teilnehmerzahl seit dem letzten Jahr verdoppelt
Indance gehörte zu den 45 Tanzschulen, Gruppen und Vereinen, die am vergangenen Wochenende um Titel, Plätze und Pokale kämpften. „Mit dieser Resonanz hatten wir nicht gerechnet“, sagte Ausrichter Hauke Martens. Nach der Premiere im vergangenen Jahr habe man jetzt die Teilnehmerzahlen verdoppeln können. Insgesamt beteiligten sich 1644 Tanzbegeisterte im Alter von sechs bis 66 Jahren.
Tanz in allen Variationen von HipHop bis Ballett
Sie alle sorgten für ein Nonstop-Programm, führten sie doch insgesamt 280 Stücke auf. Tanzstile gab’s in unterschiedlichen Variationen, von HipHop über Step und Breakdance bis zum klassischen Ballett. Aber auch weitere Stile waren vertreten, beispielsweise Musical, Jazz oder die Richtung Song und Dance, ein Mix aus Gesang und Tanz.
Natalie Gehrmann, Tanzlehrerin aus Bergisch Gladbach, präsentierte beispielsweise mit ihrem Ensemble Diversity aus 16- bis 21-Jährigen eine Showdance-Nummer, mit der auch gleich eine kleine Geschichte erzählt wurde. Die jungen Frauen zeigten, wie man sich in einem Labyrinth verirren kann. Trainerin Theresia Zauner (23) hatte schon mehrere hundert Kilometer hinter sich, als sie einigen Mädchen noch ein paar Ratschläge mit auf den Weg gab. Aus Passau waren sie alle angereist. Das dortige Tanzstudio Dancevolution war gleich mit 67 Teilnehmern in Herne vertreten. „Wir haben eine breite Palette an Angeboten, Musical zählt ebenso dazu wie Hip Hop“. Was diesen Stil, der seine Ursprünge in der afroamerikanischen Soulmusik hat, ausmacht, zeigten zwei Schülerinnen kurz danach auf der Bühne und hatten dazu eine farbenfrohe Kostümierung gewählt.
Jede Gruppe hat nur wenige Minuten Zeit
Angesichts der Fülle an Darbietungen blieben für jede Gruppe nur wenige Minuten, um die Juroren von ihren Talenten und der Choreografie zu überzeugen. „Dieser Herausforderung sind sich aber alle Beteiligten bewusst“, meinte Fiona Katharina Ewald, die sich um die Organisation der Veranstaltung kümmerte. Die Jury, die international besetzt war, hatte eine Mammutaufgabe zu bewältigen. Daher wechselte zwischenzeitlich auch schon mal die Besetzung.
Zu den Höhepunkten des Wochenendes gehörte die Galashow am Samstagabend, bei der ausgewählte Choreografien der Vorrunde von Freitag und Samstag zu sehen waren. Eine bunte Lichtshow bereicherte die stimmungsvolle Atmosphäre, zudem gab es auch noch Musik mit der Sängerin Anna Lena Lubitz.
An allen Tagen wirkten auch viele Kinder mit, die jeweils ganz unterschiedliche Tanzstile trainiert hatten. Ihre Eltern verfolgten die Auftritte sehr gebannt - und waren „manchmal nicht weniger aufgeregt, als der Nachwuchs“, meinte Alina Kowalski, Chefin des Dortmunder Tanzstudios Indance.
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Der österreichische Tanzverband A.D.S.U. richtete den Wettbewerb aus.
Es gab zwölf Tanzkategorien, in denen die Teilnehmer um vordere Plätze kämpften. Aus elf Bundesländern hatten sich Tanzschulen und Vereine beteiligt.
Gewinner beim German Open haben die Chance, an der Europameisterschaft in Venedig teilzunehmen.