Herne. . Die Bebauung des DSC-Sportplatzes und ein Straßenumbau in Eickel wirft die Frage auf: Reichen künftig die Parkplätze? Das sagt die Stadt Herne.

Noch vor der Sommerpause will die Verwaltung der Bezirksvertretung Eickel die konkreten Pläne für die Bebauung des DSC-Sportplatzes an der Edmund-Weber-/Reichsstraße in der Bezirksvertretung Wanne-Eickel vorstellen. Das teilte die Stadt auf Anfrage der WAZ mit. Zurzeit stehe noch eine Entscheidung für einen von zwei Entwürfen aus.

Auf dem rund 7500 Quadratmeter großen Gelände sollen 130 Wohneinheiten entstehen, hieß es kürzlich, als die Stadt die von einer Jury ausgewählten Entwürfe für die Bebauung des jetzigen DSC-Platzes vorstellte. Kriterium bei dem Architektenwettbewerb sei dabei auch die Berücksichtigung entsprechender Parkmöglichkeiten gewesen, so Christoph Hüsken. „Für jede Wohnung gibt es auf dem Gelände einen Stellplatz zuzüglich einer Anzahl von Gästeparkplätzen“, sagt der Stadtsprecher. Für die Reihen- und Doppelhäuser, die dort ebenfalls entstehen sollen, seien sogar zwei vorgesehen.

Edmund-Weber-Straße soll umgebaut werden

Das Parkplatzthema ist in dem Bereich von einiger Relevanz, weil dort just auch die Edmund-Weber-Straße umgebaut werden soll – mit Radstreifen an beiden Fahrbahnseiten, die es bislang nicht gibt. Dadurch reduziert sich zwischen den Einmündungen Dahlhauser- und Magdeburger Straße die Zahl der Stellplätze am Straßenrand von 150 auf 40. Ob zum Beispiel der jetzige kleine Parkstreifen vor dem Sportplatz an der Edmund-Weber-Straße erhalten bleibe, hänge auch davon ab, wie weit die geplante Bebauung reiche und in die Böschung zwischen Sport- und Parkfläche eingreife, erklärt Peter Sternemann vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr im Gespräch mit der WAZ.

Er gehe jedoch davon aus, dass die 13 Plätze erhalten blieben. Der gegenüberliegende Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde Wanne-Süd verfüge über einen eigenen kleinen Parkplatz, der allerdings etwas umständlicher und nicht von der Edmund-Weber-Straße aus zu erreichen sei, räumt er ein. Bis jetzt seien außerdem sieben Stellplätze längs der Edmund-Weber-Straße vor dem Friedhof eingeplant; zurzeit seien es zwischen Dahlhauser- und Reichsstraße 35. Zwischen Reichsstraße und Hordeler Straße sollen gar keine Parkplätze mehr angelegt werden.

Straße gehört zu den Hauptverkehrsstraßen

Die Edmund-Weber-Straße zwischen Magdeburger und Dahlhauser Straße soll neu gestaltet werden, weil weder der Unter- noch der Oberbau der mehr als 40 Jahre alten Fahrbahn den heutigen Anforderungen entspreche, so Sternemann. Die Straße gehört zu den Hauptverkehrsstraßen in Herne und muss innerhalb von 24 Stunden 11.000 Kraftfahrzeuge verkraften, darunter auch Lkw. Deshalb soll die reine Fahrbahn auch eine Breite von 6,50 Meter bekommen; so könnten auch Lkw bzw. Busse, die sich entgegen kommen, aneinander vorbei fahren. Hinzu kommen Gehwege (mindestens 2,10 m breit) und Radwege (1,85 breit) an beiden Seiten, sowie ein 0,50 m breiter Sicherheitsstreifen zwischen Radweg und den zwei Meter breiten Parkstreifen, die an einigen Stellen entstehen sollen.

Junge Bäume werden nachgepflanzt

Für die 25 Bäume, die gefällt werden sollen, sollen 31 junge Bäume nachgepflanzt werden.

Dies sei auch mit Stadtgrün abgeklärt, sagt Peter Sternemann (Stadt).

Der Naturschutzbeirat will sich auf seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 7. Mai, mit der geplanten Fällung der Bäume beschäftigen. „Bei der Baumaßnahme an der ehemaligen Schule am Hölkeskampring ließ sich ja auch noch was retten“, sagt Hiltrud Buddemeier, Vorsitzende des Beirats.

Vor allem die starke Reduzierung der Parkplätze hatte in der Sitzung der Bezirksvertretung Eickel für Protest gesorgt. Andreas Barzik, Sprecher der CDU, hatte angekündigt, die Planung in der vorgelegten Form „nie und nimmer“ mitzutragen.

Im Zuge der Umgestaltung sollen auch 25 große Bäume gefällt werden. Dies sei nicht zu vermeiden, so Sternemann. Wegen des schlechten Zustandes müsse die Straße 80 bis 100 Zentimeter tief ausgekoffert werden, um einen fachgerechten neuen Unterbau einbringen zu können. „Wir kommen dabei auf jeden Fall in den Bereich der Baumwurzeln, die abgetrennt werden müssten. Dann ist der Baum nicht mehr zu retten.“ Dies sei auch der Fall, wenn die Straße nur, wie anfangs geplant, eine neue Fahrbahn bekäme.