herne. . Wer in Herne ein Taxi bestellt, muss künftig mehr bezahlen: Die Politik hat eine moderate Erhöhung beschlossen. Es hätte schlimmer kommen können.

Taxikunden müssen in Herne künftig tiefer in die Tasche greifen: Der Hauptausschuss hat eine Änderung der Tarifordnung beschlossen. Die Politik ist dabei allerdings auf Vorschlag der Stadt deutlich unter der vom Taxi-Dachverband VSPV geforderten Erhöhung geblieben.

In Zahlen: Der Grundpreis wird von 3,20 auf 3,50 Euro erhöht, der Kilometerpreis steigt tagsüber von 1,80 auf 1,90 Euro und nachts von 1,90 auf 2 Euro. Der Taxiverband hatte eine Erhöhung des Tagtarifs auf 2 Euro und des Nachtarifs auf 2,10 Euro angeregt (plus 11,11 Prozentpunkte).

Drei örtliche Taxi-Unternehmen lehnen Erhöhung ab

Damit hätte Herne deutlich über Tarifen benachbarter Städte gelegen, so Dezernent Frank Burbulla. Mit der nun beschlossenen Erhöhung wichen die Taxitarife dagegen nur geringfügig von den Tarifen zum Beispiel des Kreises Recklinghausen ab. Kein Gehör fand der Taxi-Dachverband auch mit der Forderung, künftige Erhöhungen an den ÖPNV-Tarif zu koppeln.

Dezernent Frank Burbulla (50) ist bei der Stadt für den Fachbereich 24 - Bürgerdienste - und damit auch für Taxitarife zuständig.
Dezernent Frank Burbulla (50) ist bei der Stadt für den Fachbereich 24 - Bürgerdienste - und damit auch für Taxitarife zuständig. © Olaf Ziegler

Die Forderung des Verbandes war nicht bei allen örtlichen Taxiunternehmen auf Unterstützung gestoßen. Burbulla berichtete, dass drei der 23 befragten Herner Unternehmen eine Erhöhung grundsätzlich abgelehnt hätten. „Aus Existenzgründen.“ Heißt: Sie befürchteten, bei höheren Tarifen Kunden zu verlieren. 13 Unternehmen stellten sich hinter die Forderung des Verbandes; sieben weitere antworteten nicht.

Der Verband hatte seinen Vorstoß unter anderem mit der absehbaren Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns begründet. Weitere Argumente waren die Wiedereinführung der paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung und die Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge.