Herne. . Das Flutlicht von Wanne 11 ist Momo Chahine gewohnt. Nun will er ins Rampenlicht bei den Live-Shows von DSDS. Was sein Team über ihn sagt.

Im Flutlicht zu stehen, ist Momo Chahine gewohnt. Seit er sieben Jahre alt ist, spielt er Fußball. Zuletzt kickte er für den SV Wanne 11. Doch bald könnte der 22-Jährige das Fußballfeld gegen die große Bühne eintauschen, statt Flutlicht wären dann große Fernsehscheinwerfer auf ihn gerichtet. Für Momo aus Wanne geht es Samstagabend (30. März) bei der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ bei RTL um den Einzug in die Live-Shows. Und wenn sie könnten, würden ihn seine Teamkameraden am liebsten gleich bis ins Finale tragen.

„Wir sind schon sehr stolz auf ihn“, sagt sein Trainer Michael Jablonski, der Momo seit seiner Jugend kennt. Dass ihr Teamkollege gerne singt, das wussten sie. Gemeinsam mit der zweiten Mannschaft waren sie auch mal in einer Karaoke-Bar. „Da ging es richtig ab“, sagt Momo. Dass er sich bei DSDS bewirbt, wussten sie nicht. „Das war vielleicht ‘ne Überraschung“, sagt sein Freund und Teamkollege Dinesh Jeyakumaran.

Am Anfang hat bei DSDS keiner mit Momo gerechnet

Seine Teamkollegen der 2. Mannschaft von Wanne 11 tragen Momo Chahine auf Händen und drücken ihm bei „Deutschland sucht den Superstar“ alle Daumen.
Seine Teamkollegen der 2. Mannschaft von Wanne 11 tragen Momo Chahine auf Händen und drücken ihm bei „Deutschland sucht den Superstar“ alle Daumen. © Dietmar Wäsche

Zunächst hatte keiner so richtig an den jungen Mann aus Wanne geglaubt – auch er selbst war sichtlich überrascht, als er beim Casting in die nächste Runde kam – wenn auch nur knapp. Seitdem kommt er in so genannten Recalls immer weiter. Juror Dieter Bohlen lobte ihn mit Sätzen wie: „Mensch, du siehst geil aus, hast toll gesungen. Da kamen richtig tolle Gefühle rüber. Das war spitzenmäßig.“ Und vor allem Jury-Kollege Pietro Lombardi glaubte seit der ersten Show an Momo.

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Im Dezember reiste er nach Thailand zur Aufzeichnung der Recalls, die nun Woche für Woche bei RTL ausgestrahlt werden. Sagen durfte er niemandem etwas davon – außer seiner engsten Familie und seinem Chef. Der Chemie-Azubi verschob sogar seine Abschlussprüfung um ein halbes Jahr, um sich diese Chance nicht entgehen zu lassen. Seine Kumpels vom Fußball wussten von nichts. „Das war eine Katastrophe“, sagt Momo heute. „Ich habe allen nur gesagt, dass ich in den Urlaub fahre.“ Er durfte nichts verraten, solange RTL die Folgen noch nicht ausgestrahlt hatte. Nach seiner Rückkehr ging es für ihn in sein altes Leben zurück. Über das Erlebte durfte er nicht sprechen.

Erste Live-Show am 6. April

Dabei merkt man auch an diesem Abend beim Training: Jeder möchte gerne wissen, ob es Momo in die Live-Shows schafft. Dann würde er am 6. April in Köln vor knapp 1600 Zuschauern im Publikum und weiteren wohl rund vier Millionen vor den Fernsehern stehen. Aber Momo sagt nichts. Seine Teamkollegen planen zur Sicherheit schon mal ein gemeinsames „Public Viewing“ der Live-Show oder gar eine Bustour ins Studio, um ihren Momo zu unterstützen.

Alle stünden sie hinter ihm – auch wenn natürlich schon ein bisschen Neid mit im Spiel sei, räumt Trainer Christian Drews ein. „Das zieht natürlich auch Mädchen an und auf Instagram hat er mehr als 70.000 Follower.“ Mehr Zuschauer stehen trotzdem nicht bei den Spielen am Rand, denn Momo ist seit November verletzt, erlitt beim Spielen einen Kreuzbandriss und konnte nur mit Schiene nach Thailand reisen. In einer WhatsApp-Gruppe parodieren ihn seine Mannschaftskollegen wohl hin und wieder und fiebern auf ihre ganz eigene Art mit ihrem Freund mit.

Und eines steht fest: „Sollte er in die Live-Show kommen, wird mein Handy glühen – wie hoffentlich bei jedem hier“, sagt sein Freund Dinesh. Doch insgeheim haben Trainer und Freunde noch eine weitere Hoffnung: dass Momo künftig sowohl im Flut- als auch im Rampenlicht stehen wird.