herne. . Im Sodinger Hochbunker soll das „außergewöhnlichste und nachhaltigste Wohnprojekt Deutschlands“ entstehen. Was konkret geplant ist.
Für Bezirksbürgermeister Mathias Grunert ist es nicht weniger als „das spannendste Projekt in Sodingen seit dem Bau der Akademie Mont-Cenis“ im Jahr 1999. Die Rede ist vom geplanten Umbau des Hochbunkers an der Mont-Cenis-Straße 294 zu einem exklusiven Wohnhaus.
Wer in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Sodingen in der Akademie Näheres über dieses ambitionierte Vorhaben der Archy Nova Projektentwicklung GmbH erfahren wollte, musste allerdings unverrichteter Dinge den Heimweg antreten: Bereits zum zweiten Mal hatten die Stuttgarter Projektentwickler ihre Teilnahme im Bezirk kurzfristig abgesagt. „Aus familiären Gründen“, teilte Grunert mit - und bezeichnete die Gesellschaft aus Süddeutschland angesichts der bereits zweiten Absage als „die Braut, die sich nicht traut“.
Präsentation mit Oberbürgermeister Frank Dudda
Auch auf Anfrage der WAZ hielt sich ein Sprecher der „Braut“, sprich: von Archy Nova bedeckt und verwies stattdessen auf einem Termin im Herner Rathaus: Am 3. April wolle man das Projekt mit Oberbürgermeister Frank Dudda der Öffentlichkeit vorstellen.
Auf der Internet-Präsenz von Archy Nova finden sich jedoch bereits zahlreiche Details zu diesem „we-house“, das laut Archy Nova „den Anspruch an konsequent ökologisches Bauen mit frischem Denken“ verbinde. Für das Projekt in Sodingen greift das Unternehmen sogar zu Superlativen. „Mit dem we-house Herne entsteht das wohl außergewöhnlichste und nachhaltigste Wohnprojekt Deutschlands“, heißt es. Sie vereinten professionell organisiertes gemeinschaftliches Wohnen für einen komfortablen Lebensstil mit einer zukunftsfähigen Ökobilanz für jeden Bewohner.
Der Stadt gehören vier Hochbunker
Das soll unter anderem geschehen durch: ein Dachgewächshaus mit Hausgarten, eine für alle Bewohner betriebene professionelle Küche, Carsharing mit Elektroautos, Lastenfahrräder, Sauna und Fitnessraum. Und auch eine Fotomontage über das künftige „we-house“ an der Mont-Cenis-Straße stellt das Unternehmen bereits auf seine Homepage.
Warum gerade Herne? „Das Unternehmen hat wohl in ganz Deutschland nach einem geeigneten Hochbunker gesucht und ist in Sodingen fündig geworden“, sagt Bezirksbürgermeister Grunert, der bereits Kontakt zu der Firma hatte.
Der bisherige Eigentümer des Betonklotzes, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, besitzt nun in Herne noch Hochbunker an der Mülhauser Straße in Constantin und an der Amalienstraße in Herne-Mitte. Im Eigentum der Stadt sind derzeit laut Stadtsprecher Christoph Hüsken die Hochbunker am Hauptbahnhof Wanne, an der Westfalenstraße in Röhlinghausen und am Westring in Baukau. Weitere markante Bunker gibt es unter anderem an der Bickernstraße, Karlstraße, Langekampstraße, Buschmannshof (im Innenbereich des Sparkassenblocks), an der Roonstraße und an der Hülshoffstraße. Die Gesamtzahl der Bunker in Herne und Wanne-Eickel ist nicht bekannt.
>> INFO: Bezirk spricht über Bunker Hülshoffstraße
Am Dienstag rückt der Hochbunker an der Hülshoffstraße in den Fokus: Auf Antrag der CDU soll die Stadt in der Sitzung der Bezirksvertretung Wanne einen Sachstandsbericht zu den Plänen für das Gebäude geben.
Die Stadt berichtete zuletzt im März 2018, dass in dem Bunker Seniorenwohnungen entstehen sollen. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr im Rathause Wanne, Rathausstraße 6 (Raum 30).