„Station o2 Abt.: Innere/Organe“ heißt die Ausstellung im Wanner „Hallenbad“: Ausdrucksstarke Malerei, die nicht medizinisch exakt sein will.
Edward P. verwandelt ab heute das Hallenbad fast in eine medizinische Abteilung. Er nennt seine Ausstellung „Station o2 Abt.: Innere/Organe“. Auf seinen Bildern schlängeln sich farbige Linien von einer dunkel-violetten Fläche weg. Labyrinthartige Gänge ballen sich zu einem großen, etwas unförmigen Gebilde zusammen. Zarte rosarote Farbtöne schaffen eine geschwungene Fläche, in der sich unbestimmte Linien verzweigen. Da erkennt man eine Niere oder ein Herz. Andere Gebilde sind eher zu erahnen. Vielleicht ein Magen? Wer kennt schon seine Bauspeicheldrüse?
Künstler überzeugt durch ausdrucksstarke Farben
Seit 2014 widmet sich der Wittener Künstler immer mal wieder dem Thema. „Ich finde, man sieht seine inneren Organe viel zu wenig“, erklärt Edward P. leicht schmunzelnd. Ihm geht es nicht um eine naturalistische oder medizinisch exakte Darstellung, sondern um Malerei.
Seine Bilder leben vor allem von ihren ausdruckstarken Farben. Edward P. legte in seinen Arbeiten immer mehrere Schichten an Farben übereinander. Oft scheinen sie hindurch oder kontrastieren sich. Da lösen sich Flächen in Farben auf, um mit flüchtigen Linien zusammengehalten zu werden. Andere Formen werden deutlich mit dunklen Linien umschrieben. Immer wieder mischen sich in seinen Werken grafische und malerische Elemente. „Das Wesentliche meiner Werke ist, dass sie immer vor allem ästhetisch sind“, sagt er selbst.
Erinnerung an Leonardo da Vinci
Mitten in der Ausstellung findet sich ein Porträt von Leonardo da Vinci. Edward P. versteht seine Ausstellung auch als eine Erinnerung an große Künstler der Renaissance, dessen Todesjahr sich zum 500. Mal jährt. Da Vinci hatte als einer der ersten Künstler Leichen aufgeschnitten, um den Verkauf von Muskeln, Adern, aber auch den Sitz der inneren Organe zu erkunden. Soweit geht Edward P. allerdings nicht.