Herne. . Vier Alpakas ziehen in den Gysenbergpark in Herne. Wir waren vorab bei ihrem Züchter im Münsterland – und hatten auch eine Videokamera mit dabei.
Das Alpaka steckt seinen kleinen, flauschigen Kopf durch die Büsche, reißt einige Blätter von den Ästen und springt erschrocken zurück, als ein Ast plötzlich gegen seine Nase zurückspringt. Das kleine Alpaka ist das neugierigste der vier Baby-Alpakas, die sich an diesem sonnigen Nachmittag im Garten ihres Züchters Markus Olbers tummeln.
Die letzten Tage der Tiere auf dem Hof von Familie Olbers sind angebrochen: Ab Donnerstag werden sie die Besucher des Gysenbergparks in Herne mit ihrem Charme verzücken. Denn die kleinen Tiere, die zur Gruppe der Kamele gehören und im Juni letzten Jahres geboren wurden, ziehen einen sofort in ihren Bann.
Acht neue Jungtiere im Jahr
Mit den wuscheligen Haaren, den hochgezogenen Mundwinkeln, die an ein Lächeln erinnern und den riesigen Kulleraugen, sorgen die exotischen Tiere dafür, dass man ihnen gerne den ganzen Tag bei Spielen und Fressen zugucken würde.
Derzeit leben etwa 20 Alpakas auf dem Hof, auf dem Markus Olbers seit 2011 die Tiere züchtet. Pro Jahr kommen sieben bis acht Jungtiere dazu. „Dafür sorgen unsere beiden Deckhengste“, erklärt der Züchter. Auch die vier Kleinen, die ab sofort in Herne wohnen, sind Hengste.
Alpakas werden als Therapietiere eingesetzt
„Alpakas sind sehr ruhige Tiere. Oft werden sie deswegen auch als Therapiertiere eingesetzt“, so Olbers. „Zum Beispiel bei Demenzkranken.“ Doch auch die Wolle sei für viele interessant. Der Renner zurzeit: grau. Allerdings könnten auch die flauschigen Andentiere, genau wie Lamas, spucken. „Das machen sie allerdings nur, wenn sie sich unwohl oder bedroht fühlen.“
Dass es einen Alpaka-Hype gibt, das merkt auch der Züchter aus Stadtlohn. Es gebe zwar nicht mehr Kauf-Anfragen, aber die Preise sinken. Bei Deckhengsten und besonderen Wollfarben können die Preise auch in den fünfstelligen Bereich rutschen.
Besucher in Herne dürfen zunächst nur gucken
Auch wenn das weiche Fell dazu einlädt: Als Kuscheltiere eignen sich die Alpakas, die ursprünglich aus den südamerikanischen Anden kommen, nicht. Gerade in den frühen Jahren seien sie noch sehr scheu, sagt Olbers. Dann sollte kein zu enger Kontakt zwischen Mensch und Tier entstehen, sonst würden sie falsch geprägt. „In Herne werden die Besucher also erst mal nur gucken können – aber das reicht auch schon“, weiß Olbers.
Denn er schätzt die Ruhe, die die Tiere ausstrahlen. „Vor der Arbeit sitze ich oft mit meinem Kaffee an der Wiese und schaue den Tieren zu.“ Mit seinen Gummistiefeln an den Füßen, der Futterschale in der Hand und umzingelt von 15 Alpakas, mag man es nicht recht glauben: „Aber ich bin eigentlich ein Anzugträger und leite Finanzkanzleien“, sagt er, während die Tiere versuchen, ihm das Futter aus der Schale zu schlecken.
Die Alpakas sind für ihn ein Ausgleich zum stressigen Berufsalltag. Viele seiner Kollegen belächelten ihn für sein Hobby. „Wenn sie dann aber die Tiere zum ersten Mal sehen, ist es um sie geschehen.“ Denn schon allein mit ihren großen Knopfaugen wickeln die kleinen flauschigen Tiere jeden um den Finger.
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>>>Tierpark in Herne freut sich auf den Neuzugang
Die vier flauschigen Alpakas aus dem Münsterland ziehen von Stadtlohn in den Tierpark im Gysenbergpark in Herne. Durch die finanzielle Unterstützung des Lions-Hilfswerk Herne können die vier Männchen dann ihre neue Heimat erkunden.
Neben den neuen Baby-Alpakas können dort auch im Heimattiergehege Esel, Schafe, Ziegen, Schweine, Kühe und Pferde beobachtet werden. Im Streichelzoo können kleinere Haustiere hautnah erlebt werden.
Da die Alpakas gerade in den frühen Monaten nicht zu engen Kontakt zum Menschen haben dürfen, werden die Besucher nicht mit ihnen kuscheln können. Der Tierpark ist täglich je nach Witterung und bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Alpakas ziehen nach Herne
