Herne. . Ibrahim Baltaci, Cordula Grüner und Erol Basan haben vor drei Jahren den Verein GeBiKuS gegründet. Sein Ziel: Menschen näher zusammenbringen.
Gesundheit, Bildung, Kultur und Sport – dafür steht der Herner Verein GeBiKuS. Mit Angeboten in all diesen Bereichen will der Verein das friedliche Zusammenleben zwischen verschiedenen Nationalitäten fördern. Das Ziel: weg von Begriffen wie Migration und Integration und hin zu einem selbstverständlichen Miteinander.
„Ich habe schon früh gemerkt, dass sich in der Gesellschaft etwas verändern muss“, erinnert sich der Herner Ibrahim Baltaci. Zu seiner Schulzeit in den 90er-Jahren habe er einerseits in seinem Sportverein erfahren, wie gut das Zusammenspiel zwischen unterschiedlichen Nationalitäten funktionieren kann: „Beim Fußball war das nie ein Thema, auf dem Schulhof gab es aber immer wieder Auseinandersetzungen“, sagt der Sozialarbeiter. Er wusste, das müsse sich ändern.
Ende 2015 wurde der Verein gegründet
Nachdem er sich dafür schon seit 2010 im Integrationsrat einsetzt, entschließt er sich Ende 2015 gemeinsam mit Cordula Grün aus Recklinghausen und Erol Basan aus Herne, einen Verein zu gründen. Durch Sport, Kultur, Bildung und Gesundheit wolle man vor allem junge Menschen ansprechen.
Wie gut das Miteinander zwischen verschiedenen Nationalitäten funktionieren kann, zeigt der Verein selbst: „Unsere 60 Mitglieder haben 18 verschiedene Nationalitäten und alle Parteien, Kirchen und die unterschiedlichsten Organisationen sind vertreten“, sagt Erol Basan.
In den vergangenen Jahren viele Kontakte geknüpft
Gemeinsam habe man in den vergangenen drei Jahren vor allem eins getan: Ideen gesammelt und Kontakte aufgebaut. „Wir haben so viele Projekte in der Planung und wirklich auch schon ganz konkrete Umsetzungen erarbeitet, bei den meisten Sachen fehlt uns aber noch das finale Go“, sagt Ibrahim Baltaci.
Bei einem Projekt wird Cordula Grüner dann aber doch konkreter: „Wir planen eine Sportakademie für das Ruhrgebiet“, erzählt Grüner. Dort wolle man vor allem Jugendlichen zwischen 16 und 23 eine Perspektive und eine sinnvolle Beschäftigung bieten. „Es geht uns vor allem um die zweite und dritte Generation der Migranten hier in Herne und im Ruhrgebiet, die oft noch nicht richtig in der Gesellschaft angekommen sind“, erzählt Grüner.
Einen „indirekten Draht“ nach Hollywood
Und auch kulturell sei schon ein großes Projekt in Planung: „Wir haben quasi einen indirekten Draht von Herne nach Hollywood geknüpft“, sagt Erol Basan und spielt damit auf eine Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum in Hernes Partnerstadt Besiktas (BKM) an, das an vielen großen Filmproduktionen beteiligt ist. „Wir können es kaum erwarten, bis all das endlich losgeht“, sagt Ibrahim Baltaci.
Es sei jedoch nicht so einfach, die Organisation all dieser Projekte ehrenamtlich über die Bühne zu bringen. „Unser nächstes Ziel ist es deshalb, dass wir auch Leute hauptberuflich einstellen können“, erzählt Cordula Grün. Bis dahin stecken die drei Mitglieder jede freie Minute in ihren Verein. „Da wird noch Großes auf Herne und das Ruhrgebiet zukommen“, sagt Ibrahim Baltaci.