Henre. . Zum Start der Frauenwoche haben drei Politikerinnen im Fokus gestanden. Sie diskutierten über Kinderbetreuung, Berufsperspektiven und mehr.
Veronika Freimuth hat ihre neun Monate alte Tochter Selena-Ilina ins Kulturzentrum mitgebracht. Die alleinerziehende Mutter will am Freitagnachmittag beim Auftakt zur Herner Frauenwoche mit dem Titel „#about us“ unbedingt dabei sein. Mit Frauenrechte befasst sich die 27-Jährige schon seit langer Zeit.
Die Besucherin gehört zu den rund 300 Gästen, die zunächst Oberbürgermeister Frank Dudda lauschten. Er stellte fest, dass die Stadtverwaltung bei der Zahl von Frauen in Führungspositionen Nachholbedarf habe. Zudem wies er auf eine neue Studie hin, nach der Frauen aufgrund von Teilzeitbeschäftigungen erhebliche Nachteile bei der Rente hätten oder bekommen würden.
Wege aus der Altersarmut
Mit solchen Problemen setzen sich auch Hannelore Ulbrich (67) und Barbara Rolla (68) auseinander. Die beiden Frauen engagieren sich für den Sozialverband Deutschland, der - wie viele andere Organisationen - mit einem eigenen Stand vertreten war. Altersarmut unter Frauen werde immer gravierender, der Verband suche nach Wegen den Betroffenen zu helfen, berichten Ulbrich und Rolla.
In einer Gesprächsrunde mit Moderatorin Katja Leistenschneider wiederum machen die Herner Politikerinnen Bettina Szelag (CDU), Tina Jelveh (Grüne) und Kirsten Eink (SPD) Frauen Mut, sich in der Politik zu engagieren. Darüber hinaus geben sie zu verstehen, dass ihre Männer sie im Familienalltag entlasteten, was wiederum auch für den beruflichen Einsatz von Vorteil sei. Jelveh bemängelte, dass es bei den Betreuungsmöglichkeiten in örtlichen Kitas vor allem bei den Randzeiten mangele. Sie sprach auch sehr offen aus, dass viele Mütter sehr schnell ein schlechtes Gewissen hätten, wenn es bei der Kinderbetreuung zu Problemen komme.
Kirsten Eink sieht die Zeit gekommen, Siegel für familienfreundliche Betriebe an solche Firmen zu vergeben, in denen sich nicht nur Mütter, sondern auch entsprechend Väter an der Elternzeit beteiligen. Für Moderatorin Leistenschneider stellt sich die Frage, warum angesichts bester schulischer Abschlüsse viele Frauen keine leitenden Positionen erlangen.
Hinweise auf Bildungsprämien
Im Saal des Kulturzentrums stellten unterschiedliche Bildungsträger ihre Angebote vor und weisen auch auf Bildungsprämien hin, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten können. Welche Rolle Frauen in Politik und Geschichte spielen und gespielt haben, dazu hat die Stadtbücherei eine Sammlung zusammengestellt. Zbd Die Gleichstellungsstelle informiert über das Programm der Frauenwoche, die bis zum 24. März dauert.