Herne. . Der Bau einer neuen Filiale des Discounters Aldi sorgt in Wanne erneut für Ärger unter Anwohnern. Und das ist an der Steinbergstraße passiert.

Der Bau eines neuen Aldi-Markts an der Sackgasse Steinbergstraße in Wanne sorgt erneut für Ärger bei Anwohnern: Über Nacht sind offenbar aus Protest mobile Halteverbotsschilder entfernt worden. Der Piraten-Stadtverordnete Andreas Prennig kann den Unmut der Bürger nachvollziehen.

Das war passiert: Die ausführende Fachfirma hatte am Freitag in der gesamten Steinbergstraße mehrere mobile Schilder - absolutes Halteverbot ab Montag, 4. März, ab 6 Uhr - aufgestellt und dies zuvor auch bei der Stadt angekündigt.

Baum- und Strauchschnitt sollte abtransportiert werden

Den Grund erfuhr die WAZ am Montag auf Anfrage von der Stadt: Der am Rande des zu bebauenden Grundstücks an der Steinbergstraße abgelegte Baum- und Strauchschnitt sollte mit großem Gerät abtransportiert werden. Das ist am Montag aber nicht geschehen und wäre wegen parkender Pkw auch unmöglich gewesen.

Ein Hinweis auf ein Halteverbot müsse 72 Stunden vor einer solchen Maßnahme aufgestellt werden, was hier wohl auch erfolgt sei, so Stadtsprecher Christoph Hüsken. „Das ist ein übliches Vorgehen.“ Unüblich und nicht in Ordnung sei dagegen, wenn aufgestellte Schilder einfach entfernt würden, so Hüsken.

Pirat Prennig kritisiert die Verantwortlichen

Pirat Prennig kann diesen möglichen Akt des Ungehorsams jedoch gut verstehen. Er wirft der Stadt und der Fachfirma zunächst mal ein unsensibles Vorgehen vor. Die Schilder hätten überhaupt nicht ausgewiesen, wie lange das absolute Halteverbot auf dieser dicht beparkten Sackgasse gelten solle. Das Verbot sollte für maximal zwei Tage bestehen, so die Stadt am Montag zur WAZ.

Der neue Aldi-Markt an der Berliner Straße/Gelsenkircher Straße/Steinbergstrasse soll die bisherige Filiale an der Plutostraße (im Bild) ersetzen, die in die Jahre gekommen ist.
Der neue Aldi-Markt an der Berliner Straße/Gelsenkircher Straße/Steinbergstrasse soll die bisherige Filiale an der Plutostraße (im Bild) ersetzen, die in die Jahre gekommen ist. © oh

Ratsherr Andreas Prennig führt noch einen anderen Punkt an: Der Abtransport von Bäumen und Sträuchern sowie alle weiteren Bauaktivitäten sollten über die parallel verlaufende Berliner Straße und nicht über die enge Sackgasse Steinbergstraße erfolgen, fordert er. Der Bauträger hätte baulich schon für eine Öffnung des bestehenden Walls an der Berliner Straße sorgen können, weil künftig ja auch die Haupterschließung des neuen Aldi-Markts - er soll die in etwa 200 Meter Luftlinie bestehende alte Filiale ersetzen - über diese Hauptverkehrsstraße erfolgen werde.

Noch kein Termin für eine öffentliche Präsentation

Wie berichtet, hat die Ratsfraktion Piraten-Alternative Liste bereits Anfang Februar die Informationspolitik der Verantwortlichen in dieser Angelegenheit kritisiert. Die Anwohner seien im Ungewissen über das Vorhaben gelassen worden, so der zentrale Vorwurf der Fraktion.

Die Stadt berichtete damals, dass der Investor grundsätzlich seine Bereitschaft zu einer Präsentation der Baupläne für den neuen Aldi-Markt erklärt habe. Es müsse aber noch ein Termin abgestimmt werden.