Christina Gwiasda (18) hat schon als Kind ihre kreative Ader entdeckt. Inzwischen bietet sie nach Fotos gezeichnete Porträts zum Verkauf an.

Bereits im Kindergarten haben sie alle nur die „Bastelfee“ genannt. Christina Gwiasda hat schon früh ihre kreative Ader entdeckt. An ihre Playmobilfiguren hat sie Papierflügel geklebt und sie an Seilen durch ihr Zimmer schweben lassen. Mittlerweile ist die Hernerin 18 und steht kurz vor dem Abitur an der Gesamtschule Wanne-Eickel. Fürs Zeichnen findet sie aber immer Zeit und sogar für Auftragsarbeiten. Denn seit Oktober 2018 ist sie offiziell Freiberuflerin, um ihre Zeichnungen auch verkaufen zu können.

Mit Pferden fing alles an

„Angefangen habe ich richtig in der Grundschule“, erinnert sich die 18-Jährige. Pferde fand sie früher ganz toll und hat so angefangen, sie abzuzeichnen. Basteln und naturgetreues Zeichnen haben sie seitdem nicht mehr losgelassen. „Sie hat sich immer Bücher über das Zeichnen aus der Bücherei ausgeliehen“, erzählt Mutter Ellen Gwiasda. Später kam eine Gliederpuppe aus Holz hinzu. „Mit der Holzpuppe kann man sich Bewegungen besser verdeutlichen.“

Eine Zeit lang habe Christina auch Mangas gezeichnet, sich für Cos­play interessiert. „Aber ich bin dann wieder zum realistischen Zeichnen übergegangen.“ Schließlich fragten schon Schulfreunde, ob sie nicht etwas für sie zeichnen könnte. Auf Anregung ihrer Mutter fand Christina zu ihrem heutigen Nebenjob: „Seit letztem Jahr biete ich personalisierte Zeichnungen über das Internet gegen ein kleines Entgelt an“, erklärt Christina. Ob Porträts, Häuser, Tiere oder künstlerische Illustrationen - die Abiturientin ist da nicht festgelegt. Sie zeichnet mit dem Bleistift, experimentiert aber auch ab und an mit Farbe.

Hier entsteht ein Hase.
Hier entsteht ein Hase. © Sabrina Didschuneit

„Ich habe zuerst mein Angebot bei ebay-Kleinanzeigen reingesetzt, und da kamen schnell die ersten Anfragen.“ Jetzt postet sie regelmäßig in Facebook-Gruppen wie der Herne-Gruppe, um auf ihre Zeichnungen aufmerksam zu machen. Dort postet sie auch Zeitraffervideos von der Entstehung der Bilder. „Wer mag, kann dies zu seinem Bild dazukaufen.“ Vor Weihnachten hat Christina viele Aufträge bekommen. Ganze Familien ließen sich nach Fotos porträtieren. „Leider waren anfangs manche nicht ganz ehrlich“, hat Christina festgestellt. Bevor das Bild abgeholt wird, schickt sie den Kunden ein Foto. Einige Kunden haben dieses einfach ausgedruckt. Seitdem legt die Künstlerin immer etwas auf das Bild. „Das musste ich lernen. Aber es gab auch schon sehr viele schöne Momente.“ Eine Zeichnung zeigt eine junge Familie mit Baby, das eine Sauerstoffmaske trägt - ein Geschenk der Oma, die so froh war, dass das Frühchen alles gut überstanden hat: „Als sie es abholte, hat sie vor Rührung geweint.“

Wie es nach dem Abi weitergeht, weiß die 18-Jährige noch nicht. Fest steht nur, dass es etwas Kreatives sein soll.

Spektrum ins Abstrakte erweitern

Christina Gwiasda möchte künftig auch abstrakt Zeichnen sowie Schnellzeichnen erlernen. Das könne sie auf Feiern wie Hochzeiten anbieten.

Die Zeichnungen kosten je nach Aufwand für A4 ab 35, für A3 ab 45 Euro. Kontakt zur jungen Künstlerin über ihren Facebookauftritt: Christina Gwi. Hier gibt es auch Beispiele zu sehen.